Deutsche Börse erwägt 2009 Aktienrückkäufe – Moderates Umsatzwachstum
«Um seriöse Prognosen für die Umsatz- oder Ergebnisentwicklung im Jahr 2009 zu geben, ist es noch zu früh», betonte Eichelmann allerdings während einer Telefonkonferenz. Schätzungen über einen Erlösanstieg zwischen 3 und 7 Prozent lägen allerdings «im Rahmen einer Prognose für ein moderates Umsatzwachstum», sagte er.
Neue Aktienrückkäufe ab Mitte 2009 denkbar
Neue Aktienrückkäufe seien ab der zweiten Jahreshälfte 2009 denkbar. Sie seien jedoch abhängig vom Kapitalbedarf des Unternehmens, dem Bedarf an noch nicht budgetierten Investitionen sowie generellen Liquiditätsüberlegungen, sagte der Finanzchef. Der Aktienkurs war nach Bekanntgabe der Rückkaufpläne zeitweise bis auf ein Hoch von 58,76 Euro gestiegen. Zuletzt gewann die Aktie im etwas festeren Gesamtmarkt 3,52 Prozent auf 57,98 Euro.
Senkung der Kostenprognose 2008 wurde erwartet
Am Vorabend hatte die Börse bereits – wie allgemein am Markt erwartet worden war – ihre Kostenprognose für 2008 gesenkt. Die im Mai von 1,280 auf 1,315 Milliarden Euro angehobene Kostenprognose für 2008 wurde nun wieder auf 1,280 Milliarden Euro reduziert. Eichelmann begründete die Senkung vor allem mit niedriger als bislang erwartet ausgefallenen Aufwendungen für aktienbasierte Vergütungen. Auch eine starke Kostenkontrolle im operativen Geschäft zähle zu den Ursachen.
Erste Prognose zu Kosten 2009
Erstmals wurde auch eine Prognose für die im Jahr 2009 anfallenden Kosten gegeben, die Eichelmann auf 1,35 Milliarden Euro bezifferte. Darin enthalten sind unter anderem Kosten in Höhe von 165 Millionen Euro für die im Dezember 2007 übernommene US-Optionsbörse ISE. «Wir hatten mit einem Kostenziel von 1,28 Milliarden Euro für 2009 gerechnet», sagte Analyst Reginald Veit von Sal. Oppenheim enttäuscht. Auch sein Kollege Bernd Müller-Gerberding von der UniCredit hatte die Kosten geringer geschätzt, verwies aber zugleich auf zusätzliche Investitionsvorhaben der Börse, für die 2009 insgesamt 45 Millionen Euro eingestellt worden seien. Nach Aussagen von Eichelmann, der diese «Investitionen in organische Wachstumsfelder» jedoch nicht näher spezifizieren wollte, dürften sie aber bereits im kommenden Jahr «mit einem niedrigen einstelligen Millionenbetrag» zum Umsatz des Konzerns beitragen.
«Kostenflexibilität nach unten»
Analyst Roland Pfänder von der Commerzbank verwies zudem auf Aussagen Eichelmanns, der für 2009 auch eine «Kostenflexibilität nach unten» in Aussicht gestellt hatte. «Leider wurde dies nicht präzisiert, sondern nur darauf verwiesen, dass mit 295 Millionen Euro volumenbasierten Kosten kalkuliert wird. Das lässt nun breiteren Ermessungsspielraum für die Schätzungen.» (awp/mc/pg/25)