Deutsche Börse geht mit neuem Angebot auf Euronext zu

Der fusionierte Aktienhandel würde demnach künftig von Paris aus gesteuert, berichtete die «Financial Times» (FT) am Freitag. Gleichzeitig würden die Terminbörsen der beiden, Liffe und Eurex, zusammengeführt und in Frankfurt angesiedelt.


Aktienhandel und Clearinggeschäft nicht unter einem Dach

Im Zuge der Verschmelzung solle zudem das Clearinggeschäft der Deutschen Börse für den Kassahandel ausgegliedert werden, berichtete die «Financial Times» weiter. Damit würden unter anderem wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Europäischen Kommission ausgeräumt. Auch die Banken unter den Euronext-Grossaktionären hatten sich dagegen gewandt, dass der künftige Börsenbetreiber nach dem Frankfurter Modell Aktienhandel und Clearinggeschäft unter einem Dach vereint. Sie befürchten dadurch höhere Preise.

Den Aktionären Aktienumtauch angeboten

Ausserdem hat die Deutsche Börse laut «FT» dem kleineren Partner Euronext angeboten, die Hälfte der Aufsichtsratssitze zu besetzen. Hinsichtlich der Preisgestaltung solle den Aktionären ein Umtausch ihrer alten Aktien in die Papiere des neuen Unternehmens angeboten werden, der sich am durchschnittlichen Kurs eines bestimmten Zeitabschnitts von drei oder sechs Monaten orientiert. Auch eine Bar-Alternative werde erwogen.

Keine Äusserung der Führungsgremien

Die Vorschläge seien bei einem Treffen beider Seiten zu Beginn der Woche in Paris erörtert worden, hiess es weiter. Die Führungsgremien von Deutscher Börse und Euronext würden sich noch vor der Euronext-Hauptversammlung am 23. Mai mit dem Thema befassen. Beide Börsen wollten sich auf Anfrage der Zeitung dazu nicht äussern. (awp/mc/ab)
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