«Wir würden alles daran setzen, durch Erschliessen neuer Aufgabenfelder und Substitutionen von Externen mit möglichst wenigen Stellenkürzungen auszukommen. Genaueres lässt sich noch nicht sagen», hiess es in einem Mitarbeiterbrief vom Dienstag, der der Finanredaktion dpa-AFX vorliegt.
Gespräche mit den Aktionären der Euronext
Vor allem mittelfristig gesehen, könnten aufgrund der geplanten Umstellung der Handelsplattform Xetra auf die Euronext-Plattform NSC sowie zu erwartenden Doppelungen in verschiedenen Funktionen «Kapazitätsanpassungen in einigen Bereichen nicht ausgeschlossen werden», hiess es weiter. Hintergrund dieser Ankündigung Francionis ist, dass die Deutsche Börse ihre Gespräche mit den Aktionären der Euronext fortgesetzt hat und die «Rückmeldungen durchweg positiv» sieht. Der Kreis der Kontakte sei dabei inzwischen auch auf die Niederlande, Belgien und Portugal ausgedehnt worden, schrieb der Deutsche-Börse-Chef an die Mitarbeiter. Weiter äusserte er sich: «Wir wollen zu den aktiven Konsolidierern zählen und wir sind bereit, einen ökonomisch sinnvollen Preis zu zahlen und Kompromisse zu machen».
Abbau von bis zu 1.000 Mitarbeitern möglich
Zwar lassen sich laut Francioni Details und unmittelbare Auswirkungen auf die Belegschaft, insbesondere auf einzelne Mitarbeiter und Abteilungen noch nicht konkretisieren, doch im Betriebsrat wird ein Abbau von bis zu 1.000 Mitarbeitern für möglich gehalten. «Auf Grund der Synergie-Effekte könnte rund ein Drittel der Belegschaft der Deutschen Börse betroffen sein», sagte ein Betriebsratsmitglied der dpa-AFX. «Wir sehen unsere Befürchtungen in jeder Form bestätigt und wollen massiv gegen die Pläne vorgehen», sagte er. Dabei werde auch an die Politiker appelliert, rechtzeitig einzugreifen. Nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch die Funktionsfähigkeit und der Standort der Börse sei in Gefahr. Solange es allerdings noch keine konkreteren Aussagen gebe, wollte man sich im Betriebsrat nicht über mögliche Streiks äussern.
(awp/mc/hfu)