Deutsche Börse mit neuem Rekord bei Umsatz und Ergebnis

Der sehr allgemeine Ausblick auf das Gesamtjahr über einen weiteren Anstieg bei Umsatz und Ergebnis wurde bestätigt. Überraschend stark fiel der Umsatz der Unternehmensgruppe aus, der um rund 17 Prozent auf 543,1 Millionen Euro wuchs, wie der Frankfurter Marktbetreiber am Donnerstagabend nach Börsenschluss mitteilte. Hinzu kamen Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft (NII) in Höhe von 46,1 Millionen Euro. Damit übertraf die Deutsche Börse die Durchschnittsprognose der zehn von dpa-AFX befragten Analysten, die bei 531,9 Millionen Euro und NII von 41,3 Millionen Euro gelegen hatte.


EBITA um 17 Prozent gestiegen


Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (EBITA) stieg trotz aussergewöhnlicher Kosten um ebenfalls 17 Prozent auf 300,4 Millionen Euro und lag damit im Rahmen der Erwartungen. Die Abfindungszahlen an die beiden ausgeschiedenen Vorstände Mathias Hlubek und Matthias Ganz sowie für die Entwicklung und Umsetzung der neuen Führungsstruktur hätten insg esamt 18 Millionen Euro betragen. Den Rückstellungen für das Aktienoptionsprogramm wurden zudem 33 Millionen Euro zugeführt. Das Nettoergebnis lag mit 192,3 (Vorjahr : 162) Millionen Euro leicht unter den Experten-Prognosen von 196,2 Millionen Euro.

Zahlen sind innerhalb der Erwartungen


Die Aktie des Marktbetreibers legte nachbörslich bei Lang Schwarz auf 168,82 zu 169,32 Euro zu, nachdem sie bei 167,32 Euro aus dem Handel gegangen war. Ein Händler sagte: «Die Zahlen sind im Grossen und Ganzen innerhalb der Erwartungen.» Ein wichtiger Termin sei nun die Hauptversammlung am 11. Mai, von der er sich einen konkreteren Ausblick erhofft. Zudem dürfte dann nochmals die anstehende Kapitalerhöhung und die laufende Übernahme der US-Optionsbörse International Securities Exchange (ISE) thematisiert werden.

Gestiegene Handelsaktivität


Es waren in erster Linie die gestiegene Handelsaktivität und das Wachstum der Geschäftsvolumina, die zum dem starken Quartal beigetragen hatten. «Vor allem die hohe Volatilität an den Aktienmärkten hat die Handelsumsätze auf Xetra und an der Eurex nach oben getrieben», sagte ein Experte.

Grösstes Umsatz-Zuwachs bei Xetra

Das Kassamarkt-Segment Xetra verzeichnete den grössten Umsatz-Zuwachs: Die Erlöse stiegen um 33 Prozent auf 111,0 Millionen Euro und übertrafen damit die Durchschnittsprognose der Experten von 103,8 Millionen Euro. Sehr stark war zudem der EBITA-Anstieg von 47 Prozent auf 69,9 Millionen Euro.

Niedriger Handelsstart mit Kreditderivaten


An der Eurex nahm die Zahl der gehandelten Kontrakte um 25 Prozent zu und bescherte der Derivate-Börsen-Tochter ein Umsatzplus von 20 Prozent auf 178,3 Millionen Euro und ein EBITA-Plus von 15 Prozent von 117,1 Millionen Euro. Der Handelsstart mit Kreditderivaten mit drei verschiedenen iTraxx-Futures fiel verhalten aus. «Bislang sind die Handelsvolumina vergleichsweise niedrig», hiess es im Quartalsbericht. Als Ursache nennt die Deutsche Börse: Einerseits seien bei einigen Marktteilnehmern die Produkt-Genehmigungsprozesse sowie die Integration der Kreditindex-Futures in die Handels- und Risikomanagement-Systeme noch nicht abgeschlossen. Andererseits nähmen einige wichtige Banken im Kreditderivate-Markt derzeit eine «sehr abwartende Haltung» ein.

Clearstream erneut am stärksten


Absolut gesehen trug erneut der Luxemburger Wertpapierabwickler Clearstream am stärksten zum Umsatz bei: Die Erlöse stiegen um 6 Prozent – ohne NII – auf 186,9 Millionen Euro. Das EBITA legte um 14 Prozent auf 90,3 Millionen Euro zu. (awp/mc/ab)
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