Francioni wird Seiferts altes Arbeitszimmer, ein Grossraumbüro, beziehen und nach Informationen aus Unternehmenskreisen zunächst eine Ansprache an die Mitarbeiter halten. Anschliessend steht eine Vorstandssitzung auf dem Programm.
Weitere Konsolidierung der europäischen Börsenlandschaft
Der 50-jährige Manager gehörte bereits von 1993 bis 2000 dem Vorstand der Deutschen Börse an und war an der Einführung der elektronischen Handelsplattform Xetra und dem später wieder eingestellten Neuen Markt für Wachstumsunternehmen massgeblich beteiligt. Nach der gescheiterten Übernahme der London Stock Exchange dürfte die Strategie der Deutschen Börse für die weitere Konsolidierung der europäischen Börsenlandschaft zu den dringlichsten Aufhaben Francionis gehören.
Machtwort zur Zukunft der amerikanischen Tochter Eurex US erwartet
Ausserdem wird von dem Vorstandschef ein Machtwort zur Zukunft der amerikanischen Tochter Eurex US erwartet. Der ebenfalls neue Aufsichtsratsch ef der Deutschen Börse, Kurt Viermetz, hatte am Wochenende in einem Zeitungsinterview bei diesem Thema den Druck auf Francioni erhöht. Viermetz sagte, die Expansion nach Übersee habe «viel Geld gekostet und muss schnell bereinigt werden.» Falls kein Partner für den Ableger der deutsch-schweizerischen Terminbörse Eurex gefunden werden könne, solle auch eine Schliessung in Erwägung gezogen werden. Der Ausflug nach Amerika sei «ein grosser Imageverlust» für das Unternehmen.
Wildern im Revier traditionsreicher amerikanischer Konkurrenten
Mit Eurex US wildert die Deutsche Börse seit Februar 2004 im Revier traditionsreicher amerikanischer Konkurrenten, konnte den Wettbewerbern aber bisher keine grossen Marktanteile abknüpfen. Gemessen an der Grösse des Konzerns spielen die jährlichen Aufwendungen für die US-Tochter allerdings nur eine untergeordnete Rolle. (awp/mc/gh)