«Daher wird das Unternehmen seinem Aufsichtsrat in der nächsten Sitzung vorschlagen, die Beibehaltung des integrierten Geschäftsmodells zu beschliessen», heisst es in einer auf Anfrage verbreiteten Mitteilung der Börse. Zuvor hatten Hedgefonds gefordert, die Börse solle in die Bereiche Aktienhandel und Handelsabwicklung getrennt werden, um durch zwei einzelne Teile mehr Wert zu schaffen. Den Termin der nächsten Aufsichtsratssitzung wollte das Unternehmen nicht nennen.
Hochprofitabel
«Das Management des Konzerns sieht signifikante Vorteile und Synergien in der engen Verzahnung seiner Geschäftsbereiche», schrieb die Börse dagegen. «Die Gruppe Deutsche Börse ist hochprofitabel und hat in den vergangenen vier Jahren im Vergleich zu ihren Wettbewerbern mehr als doppelt soviel Gewinn an ihre Aktionäre ausgeschüttet», hiess es weiter. Ausserdem sei der Marktwert des Unternehmens seit dem Antritt des amtierenden Managements im Oktober 2005 bis heute um 84 Prozent gestiegen.
TCI und Atticus als Hauptkritiker
Seit Jahresbeginn war der Aktienkurs der Deutschen Börse AG allerdings kräftig gesunken. Als Hauptkritiker des Managements gelten die Hedgefonds TCI und Atticus. Sie halten zusammen rund ein fünftel der Aktien. Ihnen war es bereits 2005 gelungen, einen Führungswechsel bei der Deutschen Börse durchzusetzen und eine Übernahme der Londoner Börse LSE zu verhindern. Das dadurch frei gewordene Kapital floss den Aktionären durch Ausschüttungen und Aktienrückkäufe zu. Medienberichten zufolge stehen die Fonds wegen des zuletzt gesunkenen Aktienkurses der Deutschen Börse unter Druck. (awp/mc/pg/25)