Nach dpa-Informationen gibt es auf Seiten der Banken aber nach wie vor Vorbehalte gegen die detaillierte Veröffentlichung der Daten solcher Tests. Die Europäischen Union hatten sich vor kurzem gegen heftigen Widerstand der Finanzindustrie darauf geeinigt, die Ergebnisse der aktuellen Tests bis Ende Juli offenzulegen. Dies soll für mehr Transparenz sorgen und Spekulation an den Märkten eindämmen. Bei Banken hält sich die Sorge, die Daten könnten falsch interpretiert werden und einzelnen Instituten Probleme bereiten.
Warten auf detaillierte Berechnungsunterlagen
Nach dem Treffen in Frankfurt erklärten Bundesbank und BaFin, die Banken seien willens, «auf der Basis europaweit einheitlicher Vorgaben und im Rahmen der geltenden rechtlichen Bestimmungen an diesen Stresstests teilzunehmen, sobald die detaillierten Berechnungsunterlagen vorliegen, die von den zuständigen europäischen Institutionen zeitnah zur Verfügung gestellt werden». An den Gesprächen in der Zentrale der Notenbank in Frankfurt nahmen nach Informationen aus Finanzkreisen Bundesbankpräsident Axel Weber, Vorstände von Grossbanken sowie Chefs von Landesbanken teil.
Weitere Prüfungen vorgesehen
Weber hatte vor zwei Wochen bei einem Bankenkongress in Frankfurt erklärt: «Wir sind zur Zeit dabei, einen viel umfangreicheren Stresstest voranzubringen.» Dabei gehe es um eine deutlich breitere Abdeckung des europäischen Bankenmarktes. Zudem seien weitere Prüfungen vorgesehen: «Wir werden auch den Stress an den Märkten für staatliche Anleihen berücksichtigen.» Er erwarte bis Mitte nächsten Monats erste Ergebnisse aus diesen Tests, hatte Weber gesagt.
Belastungstest
Mit einem Stresstest kann untersucht werden, ob ein Institut auch bei sehr negativen Entwicklungen an den Märkten oder bei Konjunktureinbrüchen überleben kann. Am 1. Oktober 2009 veröffentlichte die europäische Bankenaufsicht (CEBS) ihren ersten grossen Stresstest – aber nur als Zusammenfassung und nicht für einzelne Institute. Insgesamt waren damals 22 grosse Banken in Europa untersucht worden. Nach Medienberichten haben Deutsche Bank, sowie die staatlich gestützten Commerzbank und BayernLB den jüngsten europaweiten Stresstest bestanden. Damit hatten Experten allerdings gerechnet. (awp/mc/ps/23)