Vier von fünf Unternehmen rechneten in diesem Jahr wieder mit einem Umsatzplus. Der Verband bekräftigte seine Forderung nach einer Erleichterung der Zuwanderung von Fachkräften. Zur Zeit seien 28.000 Stellen unbesetzt. Deutschland liegt nach der Grösse der Absatzmärkte mit einem Anteil von 5 Prozent an vierter Position in der Rangliste der Länder. China steht an dritter und Japan an zweiter Stelle. Der grösste Absatzmarkt blieben die USA, teilte der Verband mit.
IT-Hardware wieder als Treiber
Der Prognose zufolge steigt der Umsatz im Bereich der Informationstechnik in Deutschland im laufenden Jahr um 2,7 Prozent auf 65,4 Milliarden Euro. Seit längerer Zeit zeige sich dabei die IT-Hardware wieder als Treiber. Der Umsatz mit Personalcomputern lege 2010 um 4,4 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro zu. Als Grund nannte Scheer unter anderem die handlichen Netbooks sowie die Tablet-PCs. Die Erlöse für Software und IT-Services werden voraussichtlich um 1,7 Prozent auf 46,7 Milliarden Euro zulegen. Hintergrund sei unter anderem der Bereich Cloud Computing. Mit ihm wird die bedarfsgesteuerte Bezug von IT-Leistungen aller Art aus dem Internet bezeichnet.
Telco-Markt auf Vorjahresniveau erwartet
Der Markt für Telekommunikation wird nach Einschätzung des Verbandes mit einem Erlös von 63,6 Milliarden Euro nahezu auf Vorjahresniveau bleiben. Der Umsatz mit Handys und anderen Endgeräten steige um 4,8 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro an. Besonders der Verkauf der hochwertigen Smartphones beflügele den Markt. Der Bereich Unterhaltungselektronik profitierte unter anderem von der Fussball- Weltmeisterschaft mit guten Verkäufen von Flachbildfernsehern. Der Umsatz mit digitaler Unterhaltungselektronik steige 2010 um 3,4 Prozent auf 12,7 Milliarden Euro an.
2011: BITKOM rechnet mit generellem Umsatzplus von 2%
Für 2011 prognostizierte BITKOM-Präsident Scheer ein generelles Umsatzplus der gesamten Branche von zwei Prozent auf 144,5 Milliarden Euro. Der Verband beklagte die Skepsis innerhalb von Teilen der Bevölkerung gegenüber Innovationen. «Jeder will mit dem Handy telefonieren, aber keinen Sendemast haben.» Er begrüsste die Strategie der Bundesregierung im Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnik als sehr guten Ansatz. Es fehle aber ein klares Bekenntnis zur elektronischen Gesundheitskarte oder zum elektronischen Entgeltnachweisverfahren ELENA.
Thema Zuwanderung: Sachlichkeit angemahnt
Scheer mahnte auch eine sachlichere Diskussion beim Thema Zuwanderung an. Man dürfe das Thema nicht ideologisch angehen. «Wir müssen die Intelligenz der Welt einladen, nach Deutschland zu kommen.» Deutschland müsse sich attraktiv machen für die besten der Welt, sagte der BITKOM-Präsident und sprach sich für die Einführung eines Punktesystems für Einwanderer aus. (awo/mc/ps/20)