Der starke Rückgang im Vormonat wurde mit minus 4,0 Prozent nicht revidiert. Im Jahresvergleich ergibt sich für Oktober ein bereinigtes Auftragsplus von 17,9 Prozent. Ökonomen rechnen nach einem starken ersten Halbjahr im weiteren Jahresverlauf mit einer generell nachlassenden Dynamik in der Industrie.
Inland stützt
Gestützt auf eine robuste Nachfrage aus dem Inland starte die Industrie trotz schwächerer Bestellungen aus der Eurozone mit einem soliden Orderzuwachs in das Jahresschlussquartal, kommentierte das Ministerium die Daten. Die Impulse seien bei einem Auftragsplus im Monatsvergleich von 2,4 Prozent verstärkt aus dem Inland gekommen, aber auch die Nachfrage aus dem Ausland legte um 0,8 Prozent zu. Besonders stark war das Plus bei den Konsumgütern. Etwas geringere Zuwächse verzeichneten die Vorleistungs- und Investitionsgüter.
Start ins Q4 gelungen
Der deutschen Industrie ist nach Einschätzung der NordLB der Start in das vierte Quartal gelungen. Die Auftragsbücher seien wieder ein Stück besser gefüllt als nach dem Einbruch im Vormonat, heisst es in einer Studie. Diese Entwicklung passe in das generelle Bild der deutschen Wirtschaft. Nach einem phänomenalen Sommer gerate die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in ruhiges Fahrwasser. Wichtiger sei, dass die realwirtschaftlichen Probleme vieler Handelspartner und das Auslaufen wachstumsstützender fiskalpolitischer Massnahmen den Aufschwung nicht abwürgten. Davon sei derzeit nichts zu sehen. Die Auftragseingänge seien nicht berauschend, aber solide.
Schwung lässt nach
Auch die Commerzbank verweist auf den nachlassenden Schwung. Der Trend zeige aber immer noch leicht nach oben, heisst es in einer Studie. Ein Signal für das Ende des Aufschwungs sei die nachlassende Dynamik nicht. So seien die Frühindikatoren zuletzt gestiegen, und sowohl das Ifo-Geschäftsklima als auch der Einkaufsmanagerindex für die Industrie befänden sich auf einem sehr hohen Niveau. Deshalb dürften die Auftragseingänge in den kommenden Monaten wieder stärkere Zuwächse verzeichnen.
Zweimonatsvergleich
Im aussagekräftigeren Zweimonatsvergleich (September/Oktober im Vergleich zu Juli/August) sanken die Auftragseingänge laut Ministerium um 1,5 Prozent. Die Inlandsnachfrage kletterte in dieser Abgrenzung um 0,4 Prozent, während die Auslandsaufträge um 2,9 Prozent zurückgingen. Auf Jahressicht legten die Bestellungen im Zweimonatsvergleich insgesamt um 16,0 Prozent zu. Das negative Vorzeichen des Zweimonatsvergleichs ist laut Ministerium auch auf weniger umfangreiche Grossaufträge zurückzuführen. Im Dreimonatsvergleich, bei dem die Grossaufträge gleichmässiger verteilt seien, hätten die Auftragseingänge bereinigt um 1,4 Prozent zugelegt. (awp/mc/ps/15)