Für 2005 will die Post die Vorjahresdividende von 50 Cent je Aktie um mindestens ein Drittel aufstocken. Negativ überrascht habe Aufgabe des Zieles, mit dem defizitären amerikanischen Expressgeschäft bis Jahresende die Gewinnschwelle zu erreichen, sagte eine Analystin. Zudem fiel der Umsatzanstieg geringer als erwartet aus. An der Frankfurter Börse rutschte der Kurs der Deutschen Post-Aktie ins Minus und notierte um 13.55 Uhr um 0,34 Prozent niedriger mit 23,35 Euro.
EBIT soll bis 2009 auf mindestens fünf Milliarden Euro wachsen
Bis 2009 soll der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf mindestens fünf Milliarden Euro wachsen, teilte der Bonner Logistiker am Mittwoch mit. Die drei kleineren Sparten Express, Logistik und Finanzdienstleistungen sollen jeweils eine Milliarde Euro beisteuern. Die Post hofft, den erwarteten Rückgang des EBIT im Briefgeschäft auf 10 bis 20 Prozent beschränken zu können. Bis dahin wird der Hauptumsatz- und gewinnträger, das noch regulierte deutsche Briefgeschäft, vollends liberalisiert sein. 2005 stieg das EBIT um 25,1 Prozent auf 3,755 Milliarden Euro. Damit übertraf die Post leicht die Gewinnerwartungen der von dpa-AFX befragten Analysten, die im Schnitt bei 3,72 Milliarden Euro lagen.
Defizitäres Amerika-Geschäft
Die Expresssparte sackte beim Gewinn vor Zinsen und Steuern von 117 auf 11 Millionen Euro ab. Darin sind Abschreibungen auf das defizitäre Geschäft in den Amerikas von 434 Millionen Euro enthalten. Im Dezember hatte die Post einen Verlust in Amerika von unter 400 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Das bisherige Ziel, mit der Problemsparte bis Jahresende die Gewinnschwelle zu erreichen, gab die Post auf. Ziel sei nun, sich in den kommenden Jahren in Richtung Gewinnzone entwickeln. Mit einem EBIT von 2,030 Milliarden Euro im Hauptgeschäft Brief stagnierte die Post auf dem Vorjahresniveau, erreichte aber das selbst gesteckte Ziel. Mit Ausnahme des Sorgenkindes Express erreichten auch die anderen Sparten ihre Ziele.
Postbank mit EBIT_Anstieg von 10 Prozent
Das EBIT der Logistiksparte stieg von 182 auf 315 Millionen Euro. Auch die Postbank werde die Erwartung eines 10-prozentigen EBIT-Anstieges erfüllen, hieß es in Bonn. Unter dem Strich steigerte die Post den Nettogewinn 2005 – auch dank der Umstellung auf IRFS – von 1,59 auf 2,235 Milliarden Euro. Analysten hatten nur 2,15 Milliarden Euro erwartet. Auf die einzelne Aktie gerechnet verbesserte sich der Gewinn von 1,44 auf 1,99 Euro. Beim Umsatz blieb die Post mit einem Anstieg um 3,3 Prozent auf 44,594 Milliarden Euro hinter der Analystenschätzung von 45,2 Milliarden Euro zurück.
(awp/mc/hfu)