Deutsche Postbank übernimmt 850 Filialen von der Post

Die 850 Filialen sollen weiterhin alle postalischen Leistungen erbringen, sie würden aber «mit voller Kraft auf das Bankgeschäft ausgerichtet», sagte der Postbank-Chef. Die Postbank, die bisher in Postfilialen ihre Produktpalette mit anbieten durfte, werde «Herr im Haus», sagte ein Post-Sprecher. Weiterhin werden Post und Postbank ihre Produkte nebeneinander anbieten. Aber es wechselt der Vertriebsfokus vom Briefgeschäft der Post hin zur Postbank.


Post-Aktie reagierte kaum

An der Börse reagierte die Post-Aktie kaum auf die Ankündigung. Am frühen Nachmittag lag sie im Einklang mit einem schwachen Markt um ein Prozent niedriger bei 19,66 Euro. Das Postbank-Papier verlor 1,83 Prozent auf 45,00 Euro.

Zukunft der 9’500 Mitarbeiter noch unentschieden

Über die Zukunft der 9’500 Mitarbeiter sei noch nicht entschieden. Da die meisten dieser Mitarbeiter Beamte seien, werde wahrscheinlich eine Lösung innerhalb des Post-Konzerns gefunden, sagte der Post-Sprecher. Die Postbank will die Mitarbeiter von der Post übernehmen. Gespräche mit der Gewerkschaft laufen bereits.

80 Prozent des Neugeschäfts über die Filialen

Die Postbank generiert derzeit 80 Prozent des Neugeschäfts über die Filialen. Mit der Übertragung der Hoheit über die 850 Filialen kann sie flächendeckend in Deutschland Marketingkampagnen für einzelne Produkte lancieren. Ausserdem könne sie die Filialen besser auf die Beratung einzelner Kunden nutzen und damit den Verkauf eigener Geldanlageprodukte fördern.

Kunden werden nichts mitbekommen

Alle, mehr als 12’000, Filialen des Post-Konzerns werden weiterhin Postdienstleistungen in vollem Umfang erbringen. «Kunden werden von dem Wechsel im Management der Filialen wahrscheinlich gar nichts mitbekommen», sagte der Sprecher. (awp/mc/ab)
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