Dies schreibt die «Rheinische Post» (RP) in ihrer Online-Ausgabe vom Mittwoch. Die Firmenkundensparte T-Systems sei seit Jahren der Verlustbringer der Deutschen Telekom. Das solle sich nun ändern. Erstmals in der Firmengeschichte wolle der Konzern Personal auch mit betriebsbedingten Kündigungen abbauen. «Sollten unsere sozialverträglichen Massnahmen nicht ausreichen, kann ich in letzter Konsequenz betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschliessen», wird Personalvorstand Thomas Sattelberger in der RP zitiert. Wie viele Stellen genau wegfallen werden, hänge laut Telekom von der Geschäftsentwicklung in diesem Jahr und möglichen Zu- sowie Verkäufen bis zum Jahr 2010 ab.
Abfindungsprogramm
Um T-Systems rasch zurück in die Erfolgsspur zu bringen, stellte Personalvorstand Sattelberger den Beschäftigten am Mittewoch ein neues Abfindungsprogramm vor. Von September 2008 bis Februar 2009 sollen sich Mitarbeiter entscheiden, ob sie mit einer Abfindung freiwillig aus dem Unternehmen ausscheiden. Die Telekom hat Personal bisher stets ohne betriebsbedingte Kündigungen abgebaut. Seit der Privatisierung 1995 hat die Telekom jedes Jahr rund 10’000 Stellen über umfangreiche Sozialprogramme reduziert.
Umsatz- und Gewinnrückgang
T-Systems zählt alleine in Deutschland fast 40’000 Beschäftigte. 2007 schrumpften Umsätze und Gewinne der Firmenkundensparte im vergangenen Jahr merklich und auch rettende Grosaufträge blieben aus. Nach monatelanger Suche fand das Unternehmen mit dem US-Dienstleister Cognizant schliesslich einen Partner, um effizienter zu arbeiten. T-Systems-Chef Reinhard Clemens hatte bereits vor einigen Monaten angekündigt, den Gewinn bis 2010 um eine Milliarde Euro und den Umsatz um drei Milliarden Euro steigern zu wollen.
Kein Komplettverkauf von T-Systems
Sattelberger hofft, dass möglichst viele Beschäftigte sich für das neue Abfindungsprogramm entscheiden. Eine Auseinandersetzung mit der Gewerkschaft Verdi will er möglichst vermeiden. Neben der Abfindung könnten Mitarbeiter eine so genannte Outplacement-Beratung in Anspruch nehmen. Diese vermittele Entlassene in neue Jobs. Trotz der harten Einschnitte stellte Sattelberger gestern gegenüber der RP klar: Ein Komplettverkauf von T-Systems ist ausgeschlossen. Über diesen war auf dem Höhepunkt der Krise immer wieder spekuliert worden. (rp/mc/ps)