Deutsche Telekom profitiert im vierten Quartal von Auslandssparte

Der bereinigte Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um 1,4 Prozent auf 4,61 Milliarden Euro, wie der Konzern am Donnerstag in Bonn mitteilte. Mit der Quartalsbilanz übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Experten leicht. Zum Plus beim operativen Gewinn trugen auch Einsparungen bei, die sich im vergangenen Jahr auf 2,3 Milliarden Euro beliefen. Am Finanzmarkt wurden die Zahlen positiv aufgenommen. Die Aktie, die sich zuletzt deutlich schlechter als der Markt entwickelt hatte, konnte vorbörslich zulegen.


Der Umsatz sank um 0,6 Prozent auf 15,8 Milliarden Euro, was der Konzern mit dem rückläufigen Geschäft auf ihrem Heimatmarkt sowie dem schwachen Dollar begründet. T-Mobile USA wies zwar kräftige Zuwächse aus, allerdings blieb der Umsatz in Euro gerechnet wegen Währungseffekten auf dem Vorjahresniveau. Hinzu kommt ein verschärfter Wettbewerb um Kunden, der sich Schlussquartal 2007 bemerkbar machte. Beim operativen Gewinn und den Kundenzahlen gehört die US-Mobilfunktochter weiter zu den Gewinnbringern, allerdings mit gedämpften Wachstumsraten.


Wachstumsmärkte Osteuropa
Kräftige Zuwächse weisen die Töchter in Osteuropa aus, die die Telekom mit der Komplettübernahme des polnischen Mobilfunkanbieters PTC gestärkt hat. Mit dem Wachstum der Auslandssparte verschafft sich die Telekom Zeit, um das Geschäft in Deutschland zu stabilisieren. Der Konzern befindet sich in einer tiefen Umstrukturierung, was sich auch in der Bilanz niederschlug. Entgegen den Erwartungen fiel im Schlussquartal ein Fehlbetrag von 757 Millionen Euro an, den ein Sprecher vor allem mit Rückstellungen für den Personalumbau begründete. Der um diese Sondereffekte bereinigte Überschuss sank leicht von 824 Millionen auf 808 Millionen Euro.


Gewinn um 82 Prozent eingebrochen
Wegen der Belastungen für den Personalumbau sowie einer höheren Steuerlast brach der Überschuss im Gesamtjahr um 82 Prozent auf 569 Millionen Euro ein. Dies ist nur ein Bruchteil dessen, was die Telekom für 2007 an ihre Aktionäre ausschütten will. Der Konzern will pro Aktie 0,78 Euro zahlen – insgesamt beläuft sich die Dividende damit auf 3,4 Milliarden Euro. Rund eine Milliarde Euro fliesst davon an den Hauptaktionär Bund. Der Konzern orientiert sich bei der Höhe der Ausschüttung nach eigenen Angaben am freien Kapitalfluss (free Cash flow). Mit einem EBITDA von 19,4 Milliarden Euro im Gesamtjahr erfüllt die Telekom die selbst gesteckten Ziele. Für das laufende Geschäftsjahr stellte die Gesellschaft 19,3 Milliarden Euro in Aussicht und konkretisierte damit ihre früheren Angaben. (awp/mc/ps)

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