Deutsche Telekom profitiert von OTE
«Die Zahlen des zweiten Quartals stimmen uns zuversichtlich für das Gesamtjahr», sagte Konzernchef Rene Obermann nun und bestätigte die Prognosen. Die Aktie stieg in einem festen Gesamtmarkt zur Handelseröffnung um rund 1,4 Prozent. Alles in allem lägen die Zahlen im Rahmen der Erwartungen, hiess es von der Commerzbank am Morgen.
Problembaustellen USA, Grossbritannien und Polen
Das in den USA, Grossbritannien und Polen angestossene Massnahmenpaket beginne bereits Wirkung zu zeigen, hiess es weiter. In allen drei Ländern seien die operativen Kosten gesunken und die Marge des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gestiegen. In den USA wurde ausserdem wie angekündigt der Ausbau des Mobilfunknetzes vorangetrieben. Damit will sich die Telekom, die auf dem US-Markt den undankbaren vierten Platz besetzt, sich einen grösseren Kundenkreis erschliessen. Dank verbesserter Währungseffekte stieg die Kundenzahl von T-Mobile USA im zweiten Quartal um rund 12 Prozent. Auf dem hart umkämpften britischen Mobilfunkmarkt gingen die Erlöse unterdessen weiter zurück. Dort verlor die Telekom auch erneut Kunden an die Konkurrenz.
OTE treibt Umsatz und Gewinn
Im zweiten Quartal konnte die Telekom ihren Umsatz und operativen Gewinn dank der im Februar konsolidierten OTE steigern. Der Umsatz legte um 7,4 Prozent auf 16,2 Milliarden Euro zu, das bereinigte EBITDA stieg um 8,4 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Die griechische Telekomgesellschaft, an der die Telekom seit Ende Juli 30 Prozent plus eine Aktie hält, steuerte 1,5 Milliarden Euro zum Umsatz und eine halbe Milliarde zum EBITDA bei. Für das Gesamtjahr verspricht sich die Telekom ausserdem 84 Millionen Euro Synergien von OTE.
Sparziele erreicht
Seine unter dem Titel «Save for Service» angestossenen Sparanstrengungen hat der Bonner Konzern inzwischen erreicht. Die Kostenbasis gegenüber 2005 sei um 4,9 Milliarden Euro gesenkt worden. Trotzdem will die Telekom weiter sparen. Unterm Strich verbuchte der Ex- Monopolist einen Gewinn von 521 Millionen Euro nach 394 Millionen im Vorjahr. Ein verbessertes Zinsergebnis und ein besseres operatives Geschäft hätten zu dem Anstieg beigetragen. (awp/mc/ps/06)