Deutsche Telekom setzt ver.di bei Personalumbau unter Zugzwang

Der neue Personalchef des Unternehmens, Thomas Sattelberger, kündigte am Freitag in Bonn an, dass die Telekom in diesem Fall die geplante Auslagerung von 50.000 Arbeitsplätzen in die drei Service-Gesellschaften ohne Zustimmung von ver.di zum 1. Juli umsetzen werde. Zugleich wurde der Tarifpartner erneut zur Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgefordert.


Konditionen werden immer schlechter
Betroffen sind die Bereiche Callcenter, Technischer Kundendienst sowie Technische Infrastruktur der Festnetzsparte, deren Betrieb auf andere Gesellschaften von T-Mobile und der konzerneigenen Personalagentur Vivento übergehen. Ab dem 1. Juli gelten dann die Tarife der T-Mobile- und Vivento-Gesellschaften. Die Mitarbeiter der Callcenter sollen künftig mehr als neun Prozent weniger verdienen und die der technischen Bereiche zwei Prozent. Zudem sollen sie künftig pro Woche vier Stunden länger arbeiten. Die Konditionen seien damit zum Teil schlechter als das letzte Tarifangebot, das die Gewerkschaft ver.di abgelehnt hatte. Sollten die betroffenen Beschäftigten nicht den Wechsel in den neuen Bereich akzeptieren, sei das Arbeitsverhältnis beendet, sagte Sattelberger.


Im Gegenzug keine betriebsbedingten Kündigungen
Im Gegenzug verspricht das Unternehmen den Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen bis Ende 2011. Es ginge auch darum, möglichst viele Arbeitsplätze im Konzern zu halten und neue zu schaffen, sagte Finanzchef Karl-Gerhard Eick, der in den vergangenen Wochen die Verhandlungen mit der Gewerkschaft geführt hatte.


ver.di stellt sich quer
In einer ersten Stellungnahme wies ver.di-Streikleiter Ado Wilhelm die Aufforderung zurück. «Für uns hat sich nichts geändert», sagte er. Wenn die Telekom bereit sei, über einen tariflichen Auslagerungsschutz zu sprechen, sei die Gewerkschaft bereit, die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Durch die Ankündigungen von Sattelberger habe sich die Situation noch eher verschärft, sagte Wilhelm.


Ver.di soll an den Verhandlungstisch zurückkehren
Eick beteuerte, dass der Konzern eine einvernehmliche Einigung mit ver.di einem Alleingang vorzieht. Ver.di solle an den Verhandlungstisch zurückkehren. Basis für die Gespräche sei das letzte Angebot. Sattelberger deutete an, dass die Telekom im Gegenzug für den Gehaltsverzicht eine Gewinnbeteiligung als variable Komponente zahlen könnte. (awp/mc/ab)

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