Deutsche Telekom und KPN lassen Übernahmepläne für O2 fallen

Nach Angaben aus Branchenkreisen wollten die beiden Konzerne das britische Unternehmen aufteilen, wobei KPN die deutsche Tochter übernehmen sollte und die Telekom die britische. Nach einem Pressebericht wollten KPN und die Telekom bis zu 14 Milliarden Pfund (20,4 Mrd Euro) für ihren Konkurrenten zahlen.


Übernahme hätte die Unternehmen gestärkt
Mit der Zerschlagung wollten die Unternehmen ihre Position auf den jeweiligen Märkten stärken. So hätte die Telekom mit einer Übernahme der britischen O2-Aktivitäten ihre Stellung in Grossbritannien ausgebaut und die KPN-Tochter E-Plus hätte mit O2 Deutschland zu den Marktführern aufschliessen können. Ein Telekom-Sprecher äusserte sich nicht dazu.


Telekom Umsatzrückgang von zehn Prozent
Die Telekom verbuchte auf dem hart umkämpften britischen Mobilfunkmarkt im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang um zehn Prozent, während die Kundenzahl um 63.000 auf 16,1 Millionen sank. Das operative Ergebnis verbesserte der britische Mobilfunkarm allerdings.


KPN hatte schon früher Interesse
KPN hatte im Frühjahr bereits eine alleinige Übernahme von O2 versucht, von den Plänen aber wieder Abstand genommen. Auch bei der Telekom sind die Überlegungen zu O2 nicht neu. So wurde bereits intern ein Erwerb zusammen mit der spanischen Telefonica durchgespielt.


O2 mit 24,6 Millionen Kunden
O2, die durch eine Abspaltung der Mobilfunkaktivitäten der British Telecom entstanden war, hat konzernweit 24,6 Millionen Kunden unter Vertrag. Davon entfielen 8,4 Millionen auf die in München angesiedelte deutsche Tochter, die damit als kleinster Netzbetreiber hinter E-Plus liegt. O2-Chef Peter Erskine hatte Ende Juli noch beteuert, keine Fusionsgespräche zu führen. (awp/mc/ab)

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