Sowohl die Erwartungshaltung als auch die Lagebeurteilung verbesserten sich erneut. In allen betrachteten Wirtschaftsbereichen hellte sich die Stimmung auf. Mit dem neuerlichen Anstieg hat sich das Ifo-Geschäftsklima nun den neunten Monat in Folge verbessert, nachdem es infolge der Finanzkrise scharf eingebrochen war. Dass sich die Erwartungshaltung im Vergleich zur Lagebeurteilung nur leicht aufhellte, deuteten Experten als Indiz für eine zwar anhaltende, aber schwächer werdende Erholung im kommenden Jahr. Das Ifo-Geschäftsklima ist das wichtigste Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft und basiert auf einer Umfrage bei rund 7.000 Unternehmen.
Strohfeuer?
Viele Experten gehen davon aus, dass sich die Wachstumsdynamik bereits im Schlussquartal etwas abschwächen wird. Obwohl der Ifo-Index mittlerweile nur noch knapp unter seinem langfristigen Durchschnitt liegt, verwiesen viele Bankvolkswirte auf das immer noch niedrige Niveau der Kennzahl. Nach der Finanz- und Wirtschaftskrise sei der Weg zurück zur Normalität weit, kommentierte die WestLB. Damit dürfte die Luft für weitere Zuwächse beim Geschäftsklima in den kommenden Monaten dünner werden. Da die aktuelle Lage der tatsächlichen Entwicklung im Regelfall hinterher hinke, besitze zwar der Lageparameter noch Erholungspotential, kommentierten die Experten von HSBC Trinkaus.
Euro und Aktien kaum bewegt
Die Erwartungskomponente dürfte sich aufgrund eines moderaten Wachstums im kommenden Jahr aber abschwächen. Die Commerzbank rechnet damit, dass der Ifo-Index zunächst einige Monate stagnieren und dann nachgeben wird. An den Finanzmärkten spielten die neuen Umfrageergebnisse des Ifo Instituts kaum eine Rolle. Während Euro und Aktien fast keine Reaktion zeigten, gerieten die deutschen Staatsanleihen nur kurzzeitig unter Druck. (awp/mc/ps/14)