Deutschland als grösste Volkswirtschaft Europas stand dabei mit einem Plus von 2,2 Prozent an der Spitze des Aufschwungs und übernahm die Rolle des Zugpferds. Zu Jahresbeginn hatte die Wirtschaft in den Euro-Ländern nur leicht um 0,2 Prozent zugelegt. Ebenfalls mit 1,0 Prozent wuchs die Wirtschaft in den 27 EU-Ländern. Auf Jahressicht betrug das Plus in den Euro-Staaten sowie auch in den EU-Staaten 1,7 Prozent.
Andere grosse Länder weit zurück
Hinter den deutschen Spitzenwerten blieben andere grosse Länder weit zurück: Grossbritannien kam auf ein Plus von 1,1 Prozent, auch Frankreich (0,6 Prozent), Italien (0,4 Prozent) und Spanien (0,2 Prozent) hat weit weniger Wachstum zu verkünden. «Deutschland Top, dahinter klafft eine Lücke», schrieben Analysten der Commerzbank. Als Schlusslicht verzeichnete das hochverschuldete Griechenland den grössten Wachstumseinbruch mit minus 1,5 Prozent.
Globaler Aufschwung, starke Exporte und weltweit niedrige Zinsen
Grund für den kräftigen Schub waren nach Einschätzung von Volkswirten der globale Aufschwung, die starken Exporte und die weltweit niedrigen Zinsen. Die Exporte der Euro-Länder legten im Juni saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 5,2 Prozent zu, die Einfuhren erhöhten sich um 4,3 Prozent. Die Handelsbilanz, die im Mai noch ein Defizit von 3,3 Milliarden Euro ausgewiesen hatte, verzeichnete im Juni einen Überschuss von 2,4 Milliarden Euro.
Impulse dürften in Kürze nachlassen
Diese positiven Impulse dürften in den nächsten Monaten etwas nachlassen. «In diesem Tempo wird es in der zweiten Jahreshälfte aber nicht weitergehen», schrieb die Commerzbank. (awp/mc/gh/26)