Dies sagte der Chefvolkswirt des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Ralph Wiechers, am Donnerstag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Seine Zuversicht schöpft er aus den Frühindikatoren.
Massiver Auftragseinbruch
Um 58 Prozent waren die Bestellungen im April gefallen. Vor allem die ausländischen Kunden hielten sich zurück. «Das ist der schlimmste Einbruch, den wir jemals hatten», sagte Wiechers. Ein starker Vergleichszeitraum mit vielen Grossaufträgen und der ungünstige Termin des Osterfests verstärkten den ohnehin vorhandenen Abwärtstrend. Während sich Fahrstühle und Aufzüge noch vergleichsweise gut verkaufen liessen, bekamen die Ausrüster der angeschlagenen Stahl- und Autoindustrie fast gar keine Aufträge mehr.
Talfahrt noch diesen Monat zu Ende?
Ab Mai, so hofft der Branchenverband, ist die Talfahrt zu Ende. Er begründet seine Erwartungen im Wesentlichen mit den abgebauten Lagern, den rückläufigen Stornierungen und den anlaufenden Konjunkturprogrammen. «Die Jahresprognose steht», betonte Wiechers. Der VDMA rechnet damit, dass die Produktion in diesem Jahr um 10 bis 20 Prozent schrumpft. Wiechers deutete an, dass eher der schlechtere Wert erreicht werden dürfte. Die Folgen für die Belegschaften sind drastisch: Zehntausende Menschen sind in Kurzarbeit, bis zum Jahresende kalkuliert der Verband mit 25.000 wegfallenden festen Arbeitsplätzen. Ein grosser Teil der Leiharbeiter musste bereits gehen.
Absturz nach fünf Boomjahren
Mit fast einer Millionen fest Angestellten zählt der Maschinenbau zu den grössten Arbeitgebern im Land und zu den wichtigsten Industriezweigen. Auf einen fünf Jahre anhaltenden Boom folgte der jähe Absturz. Seit Mitte vergangenen Jahres gehen die Auftragseingänge zurück. Zu Beginn dieses Jahres verschärfte sich die Situation. Auf den Zweigen Infrastruktur, Energieerzeugung, Energieeffizienz und Umwelttechnologie ruht nun die Hoffnung der Maschinenbauer auf eine baldige Besserung. Besonders aus Asien sollen dabei die Aufträge kommen. (awp/mc/ps/15)