Besonders die Geschäftserwartungen für das kommende Halbjahr hätten einen weiteren deutlichen Sprung nach oben gemacht. Insgesamt beurteilten die Unternehmen ihre Lage und ihre Erwartungen so gut wie zuletzt Anfang 2004.
Erhebliche Risiken bleiben
Die KfW ermittelt den Indikator gemeinsam mit dem Münchner ifo Institut. «Die Resultate unterstreichen, dass die Erholung nach dem tiefen Fall zumindest kurzfristig intakt ist. Mittelfristig gibt es allerdings erhebliche Risiken, besonders am Arbeitsmarkt», sagte der Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, Norbert Irsch, zur jüngsten Ausgabe des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers. 2010 werde die konjunkturelle Dynamik bescheiden sein. «Deshalb sollte man sich darauf einstellen, dass die Klimaaufhellung sich – vor allem wegen des bereits recht hohen Niveaus der Geschäftserwartungen – in den kommenden Monaten nicht mehr so fortsetzen dürfte wie bisher.»
Aufschwung erreicht auch Grossunternehmen
B ei den Grossunternehmen entwickele sich das Geschäftsklima zwar ähnlich günstig wie im Mittelstand. Die Verbesserungen bewegten sich aber noch immer auf dem deutlich niedrigeren Niveau, auf das die international aufgestellten grossen Firmen in der globalen Rezession gefallen sind. Besonders in der Industrie wirke die Krise noch nach. Hingegen habe sich die Stimmung der Mittelständler im Einzel- und Grosshandel, aber auch bei den grossen Firmen des Einzelhandels deutlich aufgehellt.
Auftragseingang Industrie fällt im Oktober überraschend
Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im Oktober nach sieben Anstiegen in Folge überraschend zurückgegangen. Die Aufträge fielen im Oktober preis- und saisonbereinigt um 2,1 Prozent, wie das Wirtschaftsministerium am Montag in Berlin mitteilte. Von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragte Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg um 1,0 Prozent gerechnet. Der Umfang an Grossaufträgen sei für einen Oktober stark unterdurchschnittlich gewesen. Im Vormonat war die Produktion noch um aufwärtsrevidierte 1,3 Prozent gestiegen (zunächst +0,9%). Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat sanken die Aufträge um 8,5 Prozent, nachdem sie im Vormonat noch um 12,8 Prozent gefallen waren.
Nachlassende Auslandsnachfrage
Massgeblich für den Rückgang der Bestellungen war vor allem das Nachlassen der Auslandsnachfrage um 3,5 Prozent. Die Inlandsnachfrage sank um 0,5 Prozent. Unter den industriellen Hauptgruppen verzeichneten die Hersteller von Investitionsgütern mit 4,5 Prozent die stärksten Einbussen. Vor allem die gesunkene Nachfrage nach Fahrzeugen habe sich hier bemerkbar gemacht. Einen leichten Zuwachs erzielten die Vorleistungsgüterproduzenten (+0,7%). Die Nachfrage nach Konsumgütern schwächte sich geringfügig um 0,3 Prozent ab. (awp/mc/ps/17)