Deutschland: Exporteinbruch so stark wie nie seit 1950

Der erneute Einbruch der deutschen Exporte im April widerspricht laut Goldman Sachs den Signalen einschlägiger Stimmungsindikatoren. So hätten die Exportkomponenten des ifo-Index und der Einkaufsmanagerindizes zuletzt steigende Ausfuhren signalisiert, heisst es in einer Studie vom Dienstag. «Wir gehen aber davon aus, dass die Indikatoren kein falsches Bild zeichnen.» So seien die monatlichen Aussenhandelsdaten grundsätzlich sehr schwankungsanfällig.


Schlimmer als es wirklich ist
Die UniCredit betont: «Das jüngste Ergebnis sieht schlimmer aus, als es wirklich ist.» So habe der April wegen des frühen Osterfests zwei Arbeitstage weniger als im Vorjahr gehabt. Zudem habe sich die Kurzarbeit vermutlich um das Osterfest herum konzentriert, was die industrielle Aktivität und damit die Exporte belastet haben dürfte.


Abschwung setzt sich fort
Grund für den dramatischen Wert sei aber nicht alleine die Weltwirtschaftskrise, erläuterte ein Sprecher des Bundesamtes. So sei der April 2008 mit Exporten im Wert von 89,5 Milliarden Euro der stärkste Monat seit Beginn der Statistik im Jahr 1950 gewesen.


Im Vergleich zum Vormonat nahmen die Ausfuhren im April kalender- und saisonbereinigt um 4,8 Prozent und die Einfuhren um 5,8 Prozent ab. Das ist kein besonders aussergewöhnlicher Wert. Nach der Stabilisierung im Vormonat setzt sich damit der Abschwung fort. (awp/mc/pg/11)

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