Deutschland: Exportüberschuss 2008 geschrumpft
Gleichzeitig kletterten allerdings die Warenimporte um 6,3 Prozent auf 818,6 Milliarden Euro. Der Überschuss im Aussenhandel sank damit im Vergleich zum Vorjahr auf 176,2 Milliarden Euro, lag aber über dem Wert von 2006 (159 Milliarden Euro). 2007 hatte er mit 195,3 Milliarden Euro den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung 1950 erreicht. Seit 2004 waren alljährlich Rekordsalden erzielt worden.
Weiterer Rückgang droht
Der Überschuss im Aussenhandel droht im laufenden Jahr weiter zurückzugehen: Im Januar hatte er sich zumindest im Vergleich zum Vorjahresmonat von 17,3 Milliarden Euro auf 8,5 Milliarden Euro halbiert. Grund ist der Einbruch der weltweiten Nachfrage nach Waren aus Deutschland. Zum Jahresbeginn waren die Exporte um dramatische 20,7 Prozent auf 66,6 Milliarden Euro geschrumpft. Das war der stärkste Einbruch seit 16 Jahren. Die Einfuhren sanken binnen Jahresfrist lediglich um 12,9 Prozent auf 58,1 Milliarden Euro.
Drei von vier Artikeln in die EU geliefert
Rund 75 Prozent der Ausfuhren von Waren «Made in Germany» wurden 2008 in europäische Länder geliefert, rund 64 Prozent in EU-Länder. Der mit Abstand grösste Abnehmer war Frankreich, das deutsche Produkte im Wert von 96,9 Milliarden einkaufte. Zweitwichtigster Absatzmarkt deutscher Waren war Asien mit einem Anteil von rund 12 Prozent vor Amerika mit einem Anteil von etwa 10 Prozent.
Niederlande grösster Lieferant Deutschlands
Die Importe kamen mit einem Anteil von 72 Prozent ebenfalls vor allem aus Europa, gefolgt von Asien (16 Prozent) und Amerika (9 Prozent). Grösster Lieferant waren die Niederlande, aus denen Waren im Wert von 72 Milliarden Euro nach Deutschland eingeführt wurden. (awp/mc/ps/18)