Deutschland: GfK-Konsumklima trotz Rezession stabil

Von dpa-AFX befragte Volkswirte hatten indes mit einer leichten Eintrübung auf 2,4 Punkte gerechnet. Trotz der stabilen Stimmungslage verwies die GfK auf das immer noch niedrige Niveau der Kennzahl. Im Vorjahresmonat lag das Konsumklima mit 5,0 Punkten noch doppelt so hoch wie derzeit.


«Gute Nachricht»
«Die Stimmung der Verbraucher ist trotz der aktuell schwierigen Wirtschaftslage abermals nicht eingebrochen und weiterhin stabil – das ist eine gute Nachricht», kommentierte GfK-Chef Klaus Wübbenhorst das Ergebnis. Gleichwohl räumte Wübbenhorst ein, dass sich die Stimmung der Konsumenten im Jahresverlauf doch noch eintrüben könnte. «Insbesondere die nach wie vor grosse Angst vor Arbeitsplatzverlusten könnte den Konsumklima-Index belasten. Die weitere Entwicklung am Arbeitsmarkt wird dann zum Lackmus-Test für die Verbraucherstimmung.»


Lob für Politik
Dass sich die Verbraucherstimmung derzeit erstaunlich stabil zeigt, führt Wübbenhorst nicht zuletzt auf politische Massnahmen zurück. «Mit der Ausweitung der Kurzarbeit und dem Bekenntnis gegen Rentenkürzungen hat die Politik wichtige Schritte ergriffen.» Die Unterindikatoren des Konsumklimas entwickelten sich im Mai allerdings unterschiedlich: So legten die Konjunkturerwartungen der Verbraucher um 2,9 Punkte auf minus 28,3 Zähler zu. Die Einkommenserwartungen verbuchten nach einem Anstieg im Vormonat indes ein Minus von 1,3 Punkte und sanken auf minus 9,3 Zähler. Die Anschaffungsneigung blieb mit einem geringfügigen Zuwachs von 0,1 Zähler auf 12,5 Punkte nahezu unverändert.


«Mehr Netto vom Brutto» gefordert  
Zu den aktuell vor allem im Lager von CDU/CSU diskutierten Steuersenkungen sagte Wübbenhorst: «Steuersenkungen hören die Verbraucher immer gerne, nur müssen sie auch finanzierbar sein. Der Staat muss in einer Phase der Konsolidierung auch eigene Einsparpotenziale nutzen.» Unabhängig von der im Herbst anstehenden Bundestagswahl gebe es aber wichtige Aufgaben, die die Politik in Angriff nehmen müsse. «Ganz oben auf der Agenda steht die grundsätzliche Forderung nach ‹mehr Netto vom Brutto› – also einer geringeren Belastung der Verbraucher mit Steuern und Abgaben.» Konkret nannte der GfK-Chef die Abschaffung des Solidaritätszuschlags und die Vermeidung der sogenannten «Kalten Progression» in der Einkommensteuer. (awp/mc/ps/09)

Exit mobile version