Deutschland: ifo-Gechäftsklima trübt sich überrachend deutlich ein
Die Unternehmen schätzten die aktuelle Lage erneut schlechter ein, die Erwartungen hellten sich indes den dritten Monat in Folge auf. Am Finanzmarkt sorgten die Daten für keine nachhaltige Reaktion. Die Geschäftserwartungen der Unternehmen insgesamt hellten sich im März von 80,9 Punkten im Vormonat auf 81,6 Punkte auf. Volkswirte hatten mit 81,5 Punkten gerechnet. Die Lagebeurteilung trübte sich von 84,3 Punkte auf 82,7 Punkte ein. Erwartet wurde ein Rückgang auf lediglich 83,3 Punkte.
Wenig Hoffnung auf Stabilisierung
Der ifo-Index lässt nach Einschätzung der Helaba wenig Raum für Hoffnungen auf eine konjunkturelle Stabilisierung in der zweiten Jahreshälfte. «Positiv zu werten ist allerdings der dritte Anstieg der ifo-Erwartungskomponente», schrieben die Experten in einem Kommentar. Um aber von einer konjunkturellen Trendwende sprechen zu können, müsse sich der ifo-Gesamtindex dreimal in Folge festigen. Zum Jahreswechsel hatte sich das Geschäftsklima zwischenzeitlich leicht erholt, nachdem es zuvor rapide eingebrochen war. Bereits im Februar war es aber wieder abwärtsgegangen.
Tempo des Verfalls vermindert
Auch aus Sicht der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) zeigt der erneute Rückgang des ifo-Geschäftsklimas, dass noch kein Ende der Talfahrt in der Realwirtschaft in Sicht ist. «Allerdings hat sich das Tempo des Falls des Geschäftsklimas seit Jahresbeginn vermindert, so dass wir nach wie vor erwarten, dass die Frühindikatoren noch in der ersten Jahreshälfte einen Boden finden», heisst es in einer Studie. Damit gehe aber noch keine rasche Erholung der Konjunktur einher. Zudem sei der erneute Anstieg der Erwartungskomponente für sich genommen zu schwach, um von einer Trendwende zu sprechen. Das ifo Institut befragt monatlich rund 7.000 Unternehmen. (awp/mc/ps/15)