Deutschland: Jahresinflation sinkt auf 2,9 Prozent

Von Mai bis August 2008 hatten die Jahresteuerungsraten noch bei drei Prozent oder darüber gelegen. Die Schätzung für September 2008 wurde damit bestätigt. Auch im September 2008 wird die Inflationsrate von den Preiserhöhungen für Energie (+ 12,2%) und Nahrungsmittel (+ 6,4%) geprägt. Beide Güterbereiche zusammen erklären im September über die Hälfte der gesamten Teuerung. Infolge der starken Anstiege der Nahrungsmittel- und Energiepreise im vergangenen Jahr zeigt sich jedoch eine leichte Abschwächung der jeweiligen Jahresteuerungsraten (Basiseffekt).


Hoher Ölpreis schlägt zu Buche
Im Energiebereich erhöhten sich vor allem die Preise für Mineralölerzeugnisse binnen Jahresfrist um 14,8% (darunter leichtes Heizöl: + 32,1% und Kraftstoffe: + 10,1%). Überdurchschnittliche Teuerungen ergaben sich auch  bei anderen Haushaltsenergien, insbesondere für Gas mit 14,1% gegenüber dem Vorjahresmonat. Ohne Einrechnung der Preisentwicklung für Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) hätte die Teuerungsrate bei + 1,8% gelegen.


Markante Zunahmen der Lebensmittelpreise
Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke erhöhten sich im Vorjahresvergleich um 6,1%. Besonders hohe Teuerungsraten weisen Molkereiprodukte und Eier auf (+ 11,7%; darunter Schnittkäse: + 19,9%; Joghurt: + 14,2% und Eier: + 11,4%) ebenso Brot und Getreideerzeugnisse (+ 8,1%; darunter Mehl: + 34,3%; Nudeln: + 27,0% und Toastbrot: + 8,4%). Auch die Preise für alkoholfreie Getränke haben sich im Schnitt überdurchschnittlich erhöht (+ 3,6%), vor allem für Säfte (darunter Fruchtsaft aus Kernobst: + 23,7%). Günstiger waren dagegen Speisefette und -öle (- 0,6%; darunter Butter: – 19,0%).


Gegenläufige Preisbewegungen
Der leichte Rückgang des Gesamtindex gegenüber dem Vormonat August um 0,1% ergibt sich durch gegenläufige Preisbewegungen: Neben saisonbedingten Preissenkungen für Pauschalreisen (- 7,0%) und Beherbergungsdienstleistungen (- 9,9%) waren auch Preisrückgänge für leichtes Heizöl (- 1,9%) zu beobachten. Dagegen mussten die Verbraucher für Bekleidung in Folge des Übergangs von der Sommer- auf die Herbst-Winterkollektion binnen Monatsfrist durchschnittlich 3,5% mehr ausgeben. Auffällig war im September 2008 auch der Preisanstieg  für Gas (+ 3,2%), welcher der Ölpreisentwicklung (siehe: Querschnittsveröffentlichung: Energie) tendenziell zeitlich verzögert folgt.

HVPI-Schätzungen bestätigt
Die Nahrungsmittelpreise sanken gegenüber dem Vormonat  erneut und zwar im Schnitt um 0,3%. Auch hier gab es vor allem saisonbedingte Preisschwankungen, typische Preisrückgänge für Obst (- 4,5%; darunter Orangen: – 9,5%; Weintrauben: – 8,6% und Äpfel: – 7,4%) sowie erhebliche Preisanstiege bei einigen Gemüsesorten (darunter Gurken: + 49,8%; Paprika: + 19,9% und Tomaten: + 9,4%). Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im September 2008 um 3,0% höher als im September 2007. Im Vergleich zum Vormonat sank der Index um 0,1%. Die Schätzung für den HVPI vom 26. September 2008 wurde damit bestätigt. (destatis/mc/ps)

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