Volkswirte hatten zuvor mit 2,6 Punkten gerechnet. Nach pessimistischen Konjunkturprognosen und Einbrüchen bei der Produktion hätten sich die Konjunkturaussichten im März etwas abgeschwächt. Die Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung verlören nur leicht. Die Anschaffungsneigung bleibe damit auf einem guten Niveau. Entscheidend für die weitere Entwicklung des Konsumklimas sei die Entwicklung am Arbeitsmarkt. «Sollte die Arbeitslosigkeit im weiteren Verlauf dieses Jahres über das erwartete Mass hinaus ansteigen, würde dies auch dem Konsumklima einen herben Dämpfer verpassen», heisst es in der Mitteilung.
Konsumerwartungen vorderhand intakt
«Bis jetzt ist die Wirtschaftskrise nur zum Teil am Arbeitsmarkt angekommen und das Konsumklima profitiere noch von positiven Faktoren, weswegen die Stimmung sich seit Oktober letzten Jahres kontinuierlich verbessern konnte», sagte GfK-Experte Rolf Bürkl der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. So habe die Arbeitslosigkeit trotz des jüngsten Anstiegs im Februar noch knapp unter dem Vorjahresniveau gelegen. Dies erkläre die trotz der Krise immer noch stabilen Konsumerwartungen.
«Ein neuer Arbeitsloser sorgt bei drei Beschäftigten für Angst»
«Ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit würde nicht nur zu einem Einkommensverzicht führen, sondern auch zu einer erhöhten Verunsicherung», sagte Bürkl. Die Furcht vor der Arbeitslosigkeit würde auch bei den Beschäftigten, die sich bloss davon bedroht fühlen, zu Konsumeinschränkungen führen. «Ein neuer Arbeitsloser sorgt bei drei Beschäftigten für Angst», sagte Bürkl.
Stützende Faktoren
Derzeit gebe es jedoch noch eine ganze Reihe von positiven Faktoren die den Konsum stützten, sagte Bürkl. «So stabilisiert die sehr niedrige Inflationsrate den Verbrauch.» Im vergangenen Jahr war der Anstieg der Verbraucherpreise noch ein erheblicher Bremsfaktor für den Konsum. «Vor allem niedrige Energie- und rückläufige Lebensmittelpreise stärken jetzt die Kaufkraft der Konsumenten. Vieles ist so günstig wie lange nicht mehr.» Die jetzt wirksam werdenden Tariflohnerhöhungen sorgen ebenfalls für eine verbesserte Kauflaune. Aber auch die zurückerstattete Pendlerpauschale komme bei den Konsumenten gut an. Die betroffenen Haushalte hätten bis zu 1.500 Euro an Rückzahlungen erhalten.
Konjunkturpaket II positiv bewertet
Positiv bewertet Bürkl die finanziellen Anreize durch das Konjunkturpaket II. «Die Abwrackprämie für Altautos hat für eine merkliche zusätzliche Nachfrage gesorgt.» Einer jetzt diskutierten Aufstockung der Prämie steht Bürkl daher zuversichtlich gegenüber. Schliesslich habe die Prämie auch erhebliche private Mittel mobilisiert. Auch die im Sommer anstehende Rentenerhöhung könnte sich stützend auf den Konsum auswirken.
Autoflotte wächst nur noch langsam
Die Autoflotte deutscher Privatleute wächst nur noch langsam. Im Vergleich zum Jahr 2003 stieg die Zahl der Wagen in privaten Haushalten bis 2008 nur noch um 3,4 Prozent auf 40 Millionen Stück an, teilte am Donnerstag das Statistische Bundesamt mit. In dem davorliegenden Fünfjahreszeitraum war die Zahl noch um 8,7 Prozent geklettert. Laut Kraftfahrtbundesamt waren zu Jahresbeginn 2009 in Deutschland inklusive Firmenwagen 41,32 Millionen Autos zugelassen.
Jeder fünfte Haushalt mit zwei Wagen
Während 23 Prozent aller Haushalte ganz ohne Auto auskamen, verfügten fast genauso viele (22 Prozent) über zwei Wagen, berichtete das Statistische Bundesamt. Mehr als jeder zweite Haushalt (55 Prozent) besass ein Auto. Einen Neuwagen haben sich 31 Prozent aller Haushalte angeschafft, Gebrauchte waren bei der Hälfte die Wahl. Mit 4 Prozent spielte das Leasing nur eine geringe Rolle. Hier waren auch Mehrfachnennungen möglich.
Konjunktureinbruch zieht Gütertransport auf der Schiene nach unten
Der Konjunktureinbruch hat zum Ende des vergangenen Jahres auch den Güterverkehr auf der Schiene nach unten gezogen. Im Dezember ging die transportierte Menge im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,8 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt weiter berichtete. Im Gesamtjahr wuchs die Gütermenge aber im Vergleich mit 2007 noch um 2,8 Prozent auf 371,3 Millionen Tonnen. Kürzere Wege sorgten aber dafür, dass die in Tonnenkilometern gemessene Transportleistung nur um 0,9 Prozent stieg. Die Zuwächse wurden im Binnen- und Transitverkehr erzielt. (awp/mc/ps/16)