Noch stärker brach der Auslandsumsatz mit ? 26,6% ein. Dabei lag der Umsatz mit den Ländern der Eurozone um 22,8%, der Absatz in das übrige Ausland um 29,9% unter dem Vorjahresniveau, wie das Statistische Bundesaamt (Destatis) am Montag mitteilte.
Absatzeinbruch bei Fahrzeugherstellern
Innerhalb der umsatzmässig wichtigsten Wirtschaftszweige ging der reale Umsatz im März 2009 gegenüber dem Vorjahr bei den Produzenten von Kraftwagen und Kraftwagenteilen am stärksten zurück, nämlich um 32,3%. Dabei sanken der Inlandsumsatz um 17,1% und das Geschäft mit ausländischen Abnehmern um 40,9%. Ähnlich hoch war das Minus mit 31,5% in der Metallerzeugung und -bearbeitung (Inland: ?32,0%, Ausland: ?30,6%). Den geringsten Rückgang wies das Ernährungsgewerbe mit 1,7% auf (Inland: ?1,5%, Ausland: ?2,6%).
Erste Anzeichen einer Besserung?
Im Vergleich zum Vormonat gab es im März 2009 beim realen Umsatz saison- und arbeitstäglich bereinigt erstmals seit dem August 2008 wieder ein leichtes Plus: Er erhöhte sich im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt um 1,5% (nach revidiert ? 4,8% im Februar 2009). Das Geschäft mit inländischen Abnehmern stieg um 1,8%, der Auslandsumsatz erzielte einen Zuwachs von 1,0%. Innerhalb des Auslandsgeschäfts nahm der Absatz in die Eurozone um 4,1% zu, für das restliche Ausland wurde ein Rückgang von 1,6% registriert.
Schwaches Auftaktquartal
Im ersten Quartal 2009 lag das (arbeitstäglich bereinigte) Umsatzvolumen im Verarbeitenden Gewerbe um 21,9% unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums; dabei fiel das Inlandsgeschäft um 18,1% und der Auslandsumsatz um insgesamt 26,2%. Die Veränderungsraten basieren auf dem Umsatz-Volumenindex für das Verarbeitende Gewerbe (fachliche Betriebsteile; 2005 = 100). Die saison- und arbeitstägliche Bereinigung erfolgt mit dem Verfahren Census X-12-ARIMA.
Rohstahl- und Roheisenproduktion halbieren sich im April
Die deutsche Stahlproduktion hat im April den stärksten Einbruch seit Bestehen der Bundesrepublik verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat seien mehr als 50 Prozent weniger Roheisen und Rohstahl hergestellt worden, teilte das Statistische Bundesamt weiter mit. Damit wurde der Rekord-Rückgang vom März 2009 noch übertroffen. Im April produzierten die deutschen Hüttenwerke 1,06 Millionen Tonnen Roheisen und 1,88 Millionen Tonnen Rohstahl. Das sind 56,8 Prozent weniger Roheisen und 53,1 Prozent weniger Rohstahl als im April 2008. Im Vergleich zum März 2009 ging die Produktion bei Roheisen um 14,7 Prozent und bei Rohstahl um 9 Prozent zurück.
Nachfrage eingebrochen
Die Wirtschaftsvereinigung Stahl geht nicht von einer schnellen Verbesserung der Lage aus. «Wir erwarten einen Rückgang von mehr als 25 Prozent für 2009», sagte eine Sprecherin. Da die wichtigsten Abnehmerbranchen wie der Maschinen- und Anlagenbau sowie die Automobilindustrie wegen der Krise deutlich weniger Aufträge erhalten, ist die Nachfrage bei den Stahlherstellern eingebrochen.
Nur 9 von 15 Hochöfen in Betrieb
Ende April ist nach Angaben der Wirtschaftsvereinigung im Saarland ein weiterer Hochofen vorübergehend stillgesetzt worden. Damit wird derzeit bundesweit nur in 9 von 15 Hochöfen, die mit etwa 50 bis 60 Prozent ihrer Kapazität laufen, Roheisen hergestellt. 45.000 der insgesamt 94.000 Beschäftigten der Stahlindustrie in Deutschland sind in Kurzarbeit. Auch die Recycling-Branche ist von der geringeren Nachfrage nach dem Rohstoff betroffen. Die deutschen Hütten hätten im ersten Quartal 2009 ihre Zukäufe an Stahlschrott um mehr als 40 Prozent reduziert, teilte die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) mit.
Baubranche rechnet 2009 mit Umsatzminus
Die deutsche Bauwirtschaft rechnet trotz der milliardenschweren Konjunkturprogramme in diesem Jahr mit Einbussen und dem Verlust von Arbeitsplätzen. Beim Umsatz zeichne sich ein Minus von zwei Prozent auf 83,9 Milliarden Euro ab, teilte der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) am Montag in Berlin mit. Noch zu Jahresbeginn hatte wegen der staatlichen Impulse Hoffnung auf etwa ein Prozent Plus bestanden. Nun sei aber festzustellen, dass Umsatzsteigerungen bei öffentlichen Projekten Rückgänge im Wohnungs- und Wirtschaftsbau nicht ausgleichen könnten. Die Zahl der Beschäftigten dürfte im Jahresschnitt um 10.000 auf 695.000 sinken. (destatis/awp/mc/ps)