Devisen: Dollar gibt Gewinne zu Euro und Franken teilweise wieder ab

Devisen: Dollar gibt Gewinne zu Euro und Franken teilweise wieder ab

Zürich – Der US-Dollar hat im Laufe des Freitagvormittags einen Teil seiner jüngsten Gewinne zu Euro und Franken wieder abgegeben. Aktuell wird das Währungspaar Euro/Dollar zu 1,1355 gehandelt. Das ist leicht höher als am Morgen mit 1,1336.

Auch zum Franken hat der US-Dollar wieder etwas an Wert eingebüsst und kostet 0,8296 nach 0,8322 Franken am Morgen. Derweil wird die europäische Gemeinschaftswährung mit 0,9420 Franken ebenfalls etwas tiefer gehandelt als im Frühgeschäft mit 0,9433.

Der Dollar leidet seit einiger Zeit unter der US-Handelspolitik und zuletzt auch einer harschen Kritik des US-Präsidenten Donald Trump am US-Notenbankchef Jerome Powell. Dies hatte den Greenback zum Euro auf den tiefsten Stand seit über drei Jahren sinken lassen. Zum Franken markierte der Dollar ebenfalls ein Mehrjahrestief.

Jüngste Äusserungen von Mitgliedern der US-Notenbank, die sich besorgt über mögliche Folgen der aggressiven US-Zollpolitik für den Arbeitsmarkt zeigten, sorgten am Devisenmarkt nicht für grössere Impulse. «Es würde mich nicht überraschen, wenn es künftig zu mehr Entlassungen und einem Anstieg der Arbeitslosenquote kommen würde», sagte Notenbankdirektor Christopher Waller.

In der Nacht zum Freitag äusserte sich auch der Präsident der regionalen Notenbank von Minneapolis, Neel Kashkari, besorgt zum Arbeitsmarkt. Seiner Einschätzung nach sei die Unsicherheit in der Wirtschaft mittlerweile so gross, dass Unternehmen «möglicherweise anfangen, Mitarbeiter zu entlassen», warnte das Fed-Mitglied.

Sollten sich die negativen Folgen der Zollpolitik am Arbeitsmarkt niederschlagen, dürfte es damit zu Zinssenkungen des Fed kommen, wird am Markt spekuliert.

Am Nachmittag könnten die in den USA erwarteten Daten zur Konsumlaune und zu den Inflationserwartungen der Konsumenten die Kurse noch beeinflussen.

Für SNB bleibt Preisstabilität Hauptaufgabe
Die Aussagen der Spitze der Schweizerischen Nationalbank (SNB) lösten keine grösseren Kursbewegungen aus.

Für den SNB-Chef Martin Schlegel bleibt Erhaltung der Preisstabilität die Hauptaufgabe der SNB. Der SNB-Leitzins sei dafür das Hauptinstrument, bei Bedarf seien auch Interventionen am Devisenmarkt möglich, sagte Schlegel laut Redetext an der Generalversammlung. Dies gelte auch im heutigen Umfeld», nahm Schlegel Bezug auf die jüngsten, durch US-Präsident Donald Trump verursachten Turbulenzen durch höhere Zölle.

Beobachter gehen allerdings davon aus, dass die Nationalbank derzeit wenn immer möglich auf Interventionen am Devisenmarkt verzichtet, obwohl der Franken zuletzt wieder massiv von seinem Status als sicherer Hafen profitiert und zum Dollar innert kurzer Zeit mehrere Rappen zugelegt hatte. (awp/mc/pg)

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