Der Euro ist damit auf den tiefsten Stand seit den 13. Oktober 2004 gesunken. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag noch auf 1,2331 (Montag: 1,2472) Dollar festgesetzt.
Gerüchte über ein Scheitern der Währungsunion
«Gerüchte über Gespräche im Finanzministerium über ein Ende der Währungsunion haben den Eurokurs erneut unter Druck gebracht», sagte Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank. Wie das Hamburger Magazin «Stern» am Mittwoch vorab meldete, wurde in einer vertraulichen Ökonomenrunde mit Finanzminister Hans Eichel (SPD) und Bundesbankpräsident Axel Weber in der vergangenen Woche über ein Scheitern der Währungsunion diskutiert. Im Finanzministerium wurde der Euro dem Bericht zufolge für die deutsche Wachstumsschwäche verantwortlich gemacht. «Diese Argumentation ist sachlich nicht fundiert», sagte Hellmeyer. Auch in anderen Währungsräumen entwickle sich die Konjunktur regional unterschiedlich. So gebe es in den USA aber auch in Grossbritannien und in Chin a regional sehr unterschiedliche Wachstumsraten.
«Absurde Diskussion»
Die Währungsunion habe Stabilität in die südlichen Staaten exportiert und Deutschland profitiere jetzt von gestiegenen Exporten in diese Region. Der derzeitige Leitzins in der Eurozone von 2,00 Prozent sei keineswegs zu hoch. Ein Scheitern der Währungsunion hälte Hellmeyer für ausgeschlossen. Auch die Deutsche Bundesbank schliesst ein Scheitern der Währungsunion aus. An einer derart «absurden Diskussion» beteilige sich die Bundesbank nicht, sagte Bundesbank-Präsident Axel Weber am Mittwoch in Frankfurt.
(AWP, MC hfu)