Die Arbeitslosenquote sank entsprechend von 10,2 Prozent im Vormonat auf 10,0 Prozent.
Vormonatsergebnisse kräftig nach unten korrigiert
Darüber hinaus korrigierte das Arbeitsministerium die Stellenstreichungen für die beiden Vormonate kräftig um insgesamt 159.000 nach unten. Für Oktober ergibt sich demnach ein Abbau von 111.000 statt bislang 190.000 Stellen. Im September lag das Minus bei revidiert 139.000 (219.000) Arbeitsplätzen. Nach Angaben des Ministeriums büssten im Novmeber abermals die Baubranche, die verarbeitende Industrie und der Informationssektor Stellen ein. Zuwächse habe es hingegen in der Gesundheitsbranche und bei Aushilfs-Dienstleistungen gegeben.
«Dicke Überraschung»
Volkswirte zeigten sich in ersten Reaktionen verblüfft. «Die neuen Arbeitsmarktdaten sind eine dicke Überraschung», sagte DekaBank-Experte Rudolf Besch. Die Zahlen legten nahe, dass sich der US-Arbeitsmarkt im gesamten letzten Halbjahr viel besser geschlagen habe als bislang vermutet. Auch Commerzbank-Volkswirt Bernd Weidensteiner sprach von einer sehr positiven Überraschung.
Laut Besch ist besonders beachtlich, dass der Dienstleistungssektor mittlerweile wieder spürbar Stellen aufbaut. «Dies ist ein Frühindikator für den Konsum und damit für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung.» Ähnlich kommentierte die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW): Der Beschäftigungsaufbau im Zeitarbeitsgewerbe deute auf einen bevorstehenden Anstieg der Gesamtbeschäftigung hin. Eine schnelle Zinswende der US-Notenbank sehen Experten aber nicht – dazu sei die Arbeitslosenquote noch viel zu hoch, hiess es zur Begründung.
Kräftige Ausschläge an Märkten
Die Stundenlöhne sind im November indes etwas schwächer als erwartet gestiegen. Sie kletterten um 0,1 Prozent auf 18,74 US-Dollar je Stunde. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit stieg von 33,0 Stunden im Oktober auf 33,2 Stunden im November.
An den Finanzmärkten sorgten die Daten für heftige Kursausschläge. Während die Aktienmärkte kräftige Kursgewinne verzeichneten, gerieten Staatsanleihen, Rohstoffe und der Euro stark unter Druck. Der Dollar wertete neben dem Euro auch zum japanischen Yen und zum britischen Pfund spürbar auf.
Obama sieht in Jobzahlen hoffnungsvolles Zeichen
US-Präsident Barack Obama sieht den überraschend stark gebremsten Jobschwund als hoffnungsvolles Signal, warnt aber vor übertriebenen Hoffnungen. «Wenn man daran denkt, wie das Jahr begann, ist es ein willkommenes Zeichen, dass bessere Tage vor uns liegen», sagte Obama am Freitag in Allentown (US-Staat Pennsylvania). Die nächste Zukunft werde aber nicht ohne Rückschläge oder Mühen sein. «Die Strecke vor uns ist weiter holprig.»
Auftragseingang Industrie steigt im Oktober überraschend
Die Industrieaufträge in den USA sind im Oktober überraschend gestiegen. Die Bestellungen seien zum Vormonat um 0,6 Prozent geklettert, teilte das Handelsministerium am Freitag mit. Volkswirte hatten eine Stagnation erwartet. Im Vormonat hatten sich die Auftragseingänge noch um revidiert 1,6 (bisher 0,9) Prozent erhöht. Ohne Berücksichtigung der schwankungsanfälligen Aufträge für Transportgüter stiegen die Auftragseingänge im Oktober um 0,5 Prozent. Im Vormonat hatten sich die Bestellungen um revidiert 1,5 (0,8) Prozent erhöht. (awp/mc/pg/22)