Die kurze Vatikan-Karriere des Daniel V.

In einer Mitteilung auf seiner Homepage vom Donnerstagabend macht Radio Vatikan zwar geltend, «dass die von uns ausgewählten ‹Kommentatoren der Woche› nicht unbedingt den Standpunkt des Vatikans wiedergeben.» Aber Anti-Baby-Pillen herstellen ist dann doch zu viel: «Dass Novartis offenbar auch Verhütungsmittel herstellt, haben wir erst jetzt aus der Presse erfahren. Das beeinflusste natürlich auch unsere Entscheidung. An der Haltung des Vatikans zu künstlicher Verhütung kann nicht der geringste Zweifel bestehen». Zudem habe Radio Vatikan «aufgrund der aktuellen Debatte über den Vatikan und Lefebvre beschlossen, die entsprechenden Kommentare im Monat Februar redaktionsintern zu verfassen.»


Neue Medien noch nicht ganz in Rom angekommen
Erst wenige Tage sind vergangen, seit der Vatikan eine «Benedikt XVI.»-Homepage aufgeschaltet hat und der Papst nun auch auf YouTube zu seinen Gläubigen spricht. Nichtsdestotrotz ist es mit dem Gebrauch der neuen Medien in Rom noch nicht allzu weit her: Zwei Mausklicks hätten Radio Vatikan bekanntlich genügt, um sich profund über Novartis zu informieren. So wäre dem Vatikan – nach dem jüngsten Debakel um den exkommunizierten Bischof Richard Williamson – die erneute Peinlichkeit erspart geblieben, auch die Causa Vasella erst über die Presse erfahren zu haben.  (mc/ps) 

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