Umsatz und Passagierzahlen lägen derzeit einstellig unter dem Niveau des Vorjahres, sagte Thomas Stirnimann, der Chef der neu geschaffenen Einheit M-Travel Switzerland, die aus Hotelplan Schweiz und Travelhouse entstand, am Dienstag vor den Medien in Glattbrugg. Damit sei Hotelplan in der Schweiz zwar besser unterwegs als der Gesamtmarkt, der um 15 bis 20% geschrumpft sein dürfte.
«Wir haben gemacht, was wir können»
Aber von einer Verbesserung des bereits im vergangenen Jahr enttäuschenden Ergebnisses ist Hotelplan weit entfernt. «Wenn der Umsatz nicht sprungartig ansteigt, wird es dieses Jahr keinen Gewinn geben», sagte Stirnimann. Wie gross der Verlust ausfällt, wollte er nicht sagen. 2009 sei das schwierigste Jahr überhaupt. «Es gibt ein schlechtes Jahr für den Tourismus», sagte Stirnimann. Hotelplan habe sich bemüht, konkurrenzfähige Produkte auf den Markt zu bringen. «Wir haben gemacht, was wir machen können. Die Leute aufs Flugzeug prügeln können wir nicht». Die Wirtschaftskrise mache die Leute zurückhaltend. Zwar sei das Geld vorhanden. Aber die Unsicherheit in Bezug auf den Arbeitsplatz lähme das Kaufverhalten.
Schweinegrippe ruiniert Sommergeschäft in Mexiko und Kuba
Dazu komme die Schweinegrippe. «Die hat uns das gesamte Sommergeschäft in Mexiko und Kuba kaputt gemacht. Wir mussten die Flüge absagen», sagte Stirnimann. Auch der Tourismus nach England leide unter der Epidemie.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt
Allerdings sei das Jahr 2009 noch nicht vorbei. Noch stünden rund 40% des Geschäfts aus. Weil so kurzfristig gebucht werde, könne man nicht einmal vorhersagen, ob Hotelplan im Schweizer Geschäft nicht doch noch schwarze Zahlen schreibe. Unter dem Strich wäre aber alles andere als ein Verlust ein Wunder. Denn neben dem schrumpfenden Stammgeschäft schlügen zusätzlich noch die Restrukturierungskosten erheblich aufs Ergebnis, sagte Stirnimann. Zum Resultat der ganzen Hotelplan-Gruppe wollte sich der Schweiz-Chef nicht äussern. 2010 dürfte nochmals schwierig werden.
Im vergangenen Jahr war der Umsatz von Hotelplan Schweiz um 10% auf 625,9 Mio CHF gesunken. Zum operativen Ergebnis hiess es damals lediglich, dass es sich auf tiefem Niveau stabilisiert habe. Auch Travelhouse musste einen Umsatzrückgang von 4,1% auf 231,1 Mio CHF hinnehmen. (awp/mc/pg/26)