Disney überrascht dank TV-Plus mit Wachstum

Die Disney-Vergnügungsparks aber sind noch auf Talfahrt – so auch der Europa-Ableger nahe Paris. Walt Disney steigerte den Überschuss in seinem Anfang Oktober beendeten vierten Geschäftsquartal auch durch massives Sparen um 18 Prozent auf 895 Millionen Dollar (598 Mio Euro). Der Umsatz wuchs um vier Prozent auf fast 9,9 Milliarden Dollar.


Über den Erwartungen
«Ich bin erfreut, wie unser Geschäft die Krise beantwortet hat», sagte Disney-Chef Robert Iger am Donnerstag nach US-Börsenschluss. Mit den Quartalszahlen übertraf der Konzern aus dem kalifornischen Burbank die Erwartungen der Analysten. Die Aktie legte zu.


Filmgeschäft rutscht in die roten Zahlen
In der TV-Sparte sorgten besonders Kabelkanäle wie Disney und der Sportsender ESPN mit ihren Aboerlösen für Zuwachs. Dagegen rutschte das für Iger «extrem enttäuschende» Filmgeschäft rund um die Studios Disney, Touchstone, Miramax und Pixar im vergangenen Quartal in die roten Zahlen. Die DVD-Verkäufe waren schwach, in den Kinos fehlten genug echte Kassenschlager. Seit kurzem setzt Disney hier auf den bisherigen TV-Manager Rich Ross als neuen Kopf.


Vergnügunsparks: Mehr Besucher – weniger Ausgaben
Die Vergnügungsparks litten zuletzt unter geringeren Ausgaben der Gäste. So schrieb die Betreibergesellschaft um das französische Euro Disney im vergangenen Geschäftsjahr trotz steigender Besucherzahlen erneut rote Zahlen.


CFO Staggs übernimmt Leitung der Vergnügungsparks
Auch in den Parks soll ein Managerwechsel neuen Schwung bringen: Disney-Finanzvorstand Thomas Staggs übernimmt die Sparte. Vorgänger James Rasulo bekommt im Tausch die Finanzen. Das weltweit sechste Disneyland soll demnächst in der chinesischen Hafenstadt Shanghai entstehen – nach Paris, Tokio und Hongkong das vierte ausserhalb der USA.


Im Gesamtjahr 2008/2009 (3. Oktober) sank Disneys Umsatz um vier Prozent auf 36,1 Milliarden Dollar. Der Gewinn brach unter dem Strich um ein Viertel auf 3,3 Milliarden Dollar ein.


Optimistische Branche
In der vergangenen Woche hatten die US-Rivalen Viacom (MTV, Paramount) und Time Warner (CNN, Warner Brothers) sowie der von US-Milliardär Rupert Murdoch kontrollierte Medienkonzern News Corp ebenfalls von besseren Aussichten gesprochen. Auch bei Bertelsmann zahlte sich das Sparprogramm aus. Der grösste europäische Medienkonzern schrieb wieder schwarze Zahlen. (awp/mc/pg/35)

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