Der Preis liegt bei mehr als 660 Millionen Dollar. «Obwohl wir sehr stolz auf die herausragenden Leistungen von Miramax sind, sieht unsere aktuelle Strategie vor, uns auf die Entwicklung grossartiger Filme unter unseren Marken Disney, Pixar und Marvel zu konzentrieren», begründete Konzernchef Robert Iger am Freitag den Verkauf. Um das Geschäft stemmen zu können, hat sich Tutor mit dem Finanzinvestor Colony Capital und anderen Geldgebern zusammengetan.
Tutor erhält Zuschlag
«Ich bin hocherfreut und fühle mich geehrt, die Miramax- Filmbibliothek zu übernehmen», sagte Tutor. Er hatte sich in den vergangenen Wochen als Sieger eines Bieterwettstreits herauskristallisiert. Disney hatte zuvor mit den Gründern Harvey und Bob Weinstein verhandelt; die Gespräche waren aber an unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert.
Neue Erfolgsfilme fehlen
Die Brüder Weinstein hatten das Studio vor 31 Jahren aus der Taufe gehoben und nach ihren Eltern Miriam und Max benannt. Aus Geldnot mussten sie das Studio aber an den weltgrössten Unterhaltungskonzern verkaufen. Seit dem Ausstieg im Jahr 2005 ging es mit Miramax bergab. Es fehlten neue Erfolgsfilme. Auch das berühmte Filmstudio Metro- Goldwyn-Mayer (MGM) steht wegen seiner drückenden Schuldenlast zum Verkauf.
Mitarbeiter vor die Tür gesetzt
Von dem Studio übrig blieb im Wesentlichen die Filmbibliothek mit rund 700 Titeln. Miramax hat sich einen Namen als Herausgeber von anspruchsvollen Streifen erworben, darunter «Das Leben ist schön», «Aviator», «Good Will Hunting», «Das Piano» und «No Country for Old Men».
Undurchsichtige Verhältnisse
Unklar ist, ob die Brüder Weinstein nicht doch noch eine Rolle im Hintergrund spielen. Sie halten noch Rechte an manchen Streifen. Zudem wird ihnen ein gutes Verhältnis zu Bauunternehmer Tutor und dem Colony-Verwaltungsratschef Tom Barrack nachgesagt. Tutor und Colony wickeln den Kauf über die Filmyard Holdings ab, in der noch weitere ungenannte Investoren versammelt sind. (awp/mc/ss/25)