Zürich – Es ist die uralte Geschichte aus der Tradition der Commedia dell’arte: Ein betagter Geizkragen will sich mit einem jungen und obendrein reichen Mädchen verheiraten. In Gaetano Donizettis Dramma buffo heisst der Alte Don Pasquale.
Neben Geld und Jugend soll ihm die Hochzeit auch noch die Enterbung seines Neffen Ernesto verschaffen. Dieses Vorhaben wird jedoch durch einen Plan des Doktors Malatesta durchkreuzt. Malatesta vermittelt Don Pasquale ausgerechnet Ernestos Geliebte, Norina, die unter falscher Identität auftritt. Kaum ist die Ehe – zum Schein – geschlossen, entpuppt sich die anfangs so zauberhafte Braut als veritables Scheusal, das Don Pasquales Leben vollends auf den Kopf stellt.
Don Pasquale, 1843 im Théâtre-Italien in Paris uraufgeführt und kurz vor Donizettis tragischem geistigen Zusammenbruch entstanden, gilt als eines der letzten Meisterwerke der komischen Oper. Doch Donizetti ging in seiner Figuren-Charakterisierung weit über die Typenhaftigkeit der Commedia dell’arte hinaus. Seine Figuren sind aus Fleisch und Blut, mit all den Ambivalenzen, die dem Menschsein innewohnen. So ist Don Pasquale nicht nur ein egoistischer alter Mann, sondern auch ein einsamer Mensch, der tiefe Sehnsüchte und Obsessionen hegt und dessen Umfeld sich seine Situation eiskalt zunutze macht.
Johannes Martin Kränzle in der Titelrolle
Von Regisseur Christof Loy, bekannt für seine sensible Figurenzeichnung, darf man sich daher auch auf einen Don Pasquale jenseits der üblichen Buffa-Klischees freuen. In der Titelrolle präsentiert sich zum ersten Mal am Opernhaus Zürich Johannes Martin Kränzle, einer der wandlungsfähigsten Sängerdarsteller seiner Generation. Als Norina kehrt Publikumsliebling Julie Fuchs ans Opernhaus zurück, den Ernesto verkörpert der Tenor Mingjie Lei. Konstantin Shushakov gibt den Malatesta. Enrique Mazzola dirigiert nach seinem erfolgreichen Einstand mit Donizettis Maria Stuarda und Rossinis Il turco in Italia bereits seine dritte Neuproduktion in Zürich.
Einführungsmatinee am 24. Nov. 2019 – Premiere am 8. Dez. 2019
Regisseur Christof Loy inszeniert einen Don Pasquale jenseits der gängigen Klischees. In der Titelrolle präsentiert sich zum ersten Mal am Opernhaus Zürich Johannes Martin Kränzle, einer der wandlungsfähigsten Sängerdarsteller seiner Generation, der soeben den deutschen Theaterpreis FAUST gewann. (Opernhaus Zürich/mc/kbo)