Dosé-Rücktritt: Zeitungen setzen Fragezeichen

Von «Kurzschluss» und ausstehender Lösung ist in den Kommentaren der Deutschschweizer Presse vom Donnerstag über André Dosés Rücktritt von der Swiss-Konzernspitze zu lesen. Der Schritt wurde aber auch begrüsst. Ein Blick in einzelne Zeitungen.


Kritische Stimmen zu Dosé-Abgang. (pd)
Die «Auszeit von seinem (Dosés) Amt als Konzernchef» ist für die «NZZ» «nicht die Lösung». Auch im Hinblick auf die gegen Dosé gerichteten Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Flugzeugabsturz von Bassersdorf «hätte man das Risiko des Zuwartens auf sich nehmen sollen», kritisiert die «NZZ» den Swiss-Verwaltungsrat. Der «Sinkflug» der Airline sei «noch lange nicht unter Kontrolle». «Tages Anzeiger»: VR hat Erklärungsbedarf
«Warum haben sie nicht abgewartet, bis die Bundesanwaltschaft die Untersuchung gegen Dosé offiziell bekannt gibt?», fragt der «Tages Anzeiger». Der Verwaltungsrat habe hier gegenüber den Mitarbeitenden, den Aktionären und der Öffentlichkeit Erklärungsbedarf. Er habe ausserdem Handlungsbedarf, heisst es weiter. «Basler Zeitung»: Ein Problem durch zwei neue ersetzt
«Das eine Problem wird durch zwei andere ersetzt», schreibt die «Basler Zeitung». Erstens sei die Nachfolge ungelöst. Das andere Problem sei, dass die Swiss dringend Kontinuität brauche. «Blick»: Appell an den Bundesrat
Der «Blick» appelliert an das Verantwortungsbewusstsein des Bundesrats. «Es ist Steuergeld in Milliardenhöhe in die Fluggesellschaft gesteckt worden. Unser Geld», heisst es dort. Man sei in den letzten zwei Jahren den Eindruck nicht los geworden, dass «die Swiss für die Bundesräte eine heisse Kartoffel» sei.


«BZ»: Dosé mitverantwortlich
«Dieser Entscheid ist richtig», schreibt die «Berner Zeitung». Dosé sei für den abnehmenden Sicherheitsstandard mitverantwortlich. Vieles deute darauf hin, dass dem Verwaltungsrat die Sache gelegen gekommen sei, um Dosé loszuwerden. Denn es sei offensichtlich gewesen, «dass dieser zuletzt überfordert war». «NLZ»: Unvermeidlicher Schritt
Von einem «unvermeidlichen Schritt» spricht die «Neue Luzerner Zeitung». Die Hypothek einer möglichen Strafuntersuchung gegen Dosé habe zu schwer gewogen. (sda/scc/pag)



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