Dottikon steigerte den Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr 2008/09 (per Ende März) um 5,8% auf 150,3 Mio CHF. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA erhöhte sich um 19,3% auf 38,6 Mio CHF und der EBIT stieg um 22,2% auf 25,9 Mio CHF. Die entsprechende Marge verbesserte sich auf 17,2 (14,9)%. Der Reingewinn nahm um 9,4% auf 22,1 (20,2) Mio CHF zu.
Aufgrund der fortgeführten hohen Anlageinvestitionen wird der Generalversammlung wie im Vorjahr der Verzicht auf die Ausrichtung einer Dividende beantragt.
Alleine im letzten Jahr hat der Pharmazulieferer knapp 40 Mio CHF in neue Produktionsanlagen investiert. Die neuen Kapazitäten werden allesamt in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres in Betrieb genommen, sagte CEO und Mehrheitseigner Markus Blocher am Freitag vor den Medien.
Auf der anderen Seite werden die Produktionsanlagen auslaufender Produktlinien ausser Betrieb genommen; die Vorbereitungsarbeiten sind Blocher zufolge abgeschlossen. Eine Produktionsverlagerung der margenschwachen Produkte beispielsweise nach China kommt für Blocher nicht in Frage.
Denn Dottikon setze bewusst auf nur einen Produktionsstandort; dies sei Teil der Strategie. Die reduzierte Anzahl interner Schnittstellen erlaube kurze Entscheidungs- und Kommunikationswege und somit rasche und effiziente Produktentwicklungen. Auch die Kommunikation mit den Kunden sei so deutlich einfacher, argumentierte Blocher.
Strategie als Spezialist für sicherheitskritische Reaktionen
Das Unternehmen setzt weiter auf seine seit Jahren verfolgte Strategie als Spezialist für sicherheitskritische Reaktionen. Diese helfen, herkömmliche chemische Syntheserouten abzukürzen und Verunreinigungen durch Nebenprodukte in pharmazeutischen Wirkstoffen zu reduzieren, so Blocher. Mit der baldigen Inbetriebnahme der neuen Anlagen und der Stilllegung der ausgedienten Kapazitäten habe Dottikon einen wichtigen Schritt in der Transformation von einem industriellen Zwischenproduktehersteller zum Leistungsführer in der Exklusiv-Synthese und der Produktion von Pharmawirkstoffen vollzogen, so Blocher weiter.
Innovationsschwäche bei «Big Pharma»
Die Wirtschaftskrise und die Innovationsschwäche bei «Big Pharma» hat Blocher zufolge den Kosten- und Innovationsdruck im Sektor weiter verschärft. Davon werde Dottikon ES mit seinem Leistungsangebot in Zukunft mit Sicherheit profitieren. Dottikon macht rund 75% des Umsatzes mit der Pharmaindustrie.
Mehr Cashflow
Den Ausbau der Anlagen kann Dottikon bequem aus eigener Kraft finanzieren; der operative Cashflow stieg im Berichtsjahr trotz hoher Investitionen um 37 Mio auf 46,9 Mio CHF. Der Bestand an flüssigen Mitteln hat sich zum Ende des Berichtsjahres auf 30,4 Mio CHF verdoppelt und die Bilanz ist mit einer Eigenkapitalquote von über 82% nach wie vor äusserst solide.
2009/10 weniger Nettoumsatz erwartet
Aufgrund der angekündigten Elimination ausgelaufener Produktlinien geht Blocher im laufenden Jahr 2009/10 von einem tieferen Nettoumsatz bei einer Verbesserung des Produktemix aus.
Keine grosse Wellen am der Börse
An der Börse schlug die Ergebnispublikation von Dottikon keine grosse Wellen. Bis zum Mittag steigt der Titel bei sehr dünnem Umsatz um 0,9% auf 220 CHF, während der Gesamtmarkt (SPI) 0,48% höher steht. (awp/mc/gh/08)