Dow Jones und News Corp kurz vor Einigung
Es zeichne sich eine Einigung über die Sicherung der redaktionellen Unabhängigkeit des Unternehmens ab, schreibt die Zeitung, die ebenfalls zu dem von der Familie Bancroft kontrollierten Dow Jones-Konzern gehört. Vorausgegangen seien am Wochenende aber teils heftige Auseinandersetzungen, in denen Murdoch mit einem Rückzug seines Angebotes gedroht habe.
Streit um Gremiums-Zusammensetzung
Nach Informationen der «Financial Times Deutschland» hatten die Bancrofts zunächst ein siebenköpfiges Gremium angeregt, das über die «redaktionelle und journalistische Unabhängigkeit und Integrität» wachen sollte. Je zwei Mitglieder sollten von den Bancrofts und der News Corp bestimmt werden. Drei unabhängige Mitglieder sollten darüber hinaus von den Bancrofts benannt und von Murdoch lediglich bestätigt werden. Dies habe der Medienunternehmer aber abgelehnt und im Gegenzug ein 16-köpfiges Gremium mit einem stark reduzierten Einfluss der Eigentümerfamilie vorgeschlagen.
Bancroft-Familie unter Druck
Laut «FTD» stehen die Bancrofts mittlerweile auch unter massivem Erwartungsdruck. Das Angebot Murdochs über fünf Milliarden Dollar (3,7 Mrd Euro) oder 60 Dollar je Aktie bedeute einen 67-prozentigen Aufschlag auf den letzten unbeeinflussten Kurs der Dow Jones-Aktie. Eine Bietergemeinschaft des Fernsehsenders CNBC und des Pearson-Verlags (Financial Times) habe das Handtuch geworfen, so dass die Bancrofts mit Schadenersatzklagen anderer Aktionäre rechnen dürften, sollten sie das Angebot abweisen. Die anderen Aktionäre hielten zwar drei Viertel der Aktien, kontrollierten aber nur rund ein Drittel der Stimmrechte bei Dow Jones. (awp/mc/pg)