Unterm Strich musste Dow Jones allerdings einen Gewinneinbruch von 105 auf 14 Millionen Euro hinnehmen. Dies war jedoch einem steuerlichen Sondereffekt im Vorjahreszeitraum geschuldet, der den Überschuss aufgebläht hatte. Pro Aktie nahm das Ergebnis von 1,26 auf 0,16 Dollar ab. Der Umsatz kletterte von 412 auf 493 Millionen Dollar.
Vollständige Konsolidierung Nachrichten-Datenbank Factiva
Der Sprung bei operativem Ergebnis und Umsatz gelang nicht zuletzt durch die vollständige Konsolidierung der übernommenen Nachrichten-Datenbank Factiva. Umgekehrt schlug die eigene Übernahme durch den News-Corp-Konzern von Rupert Murdoch mit 9 Cent je Aktie negativ zu Buche. Alle genannten Sondereffekte ausgeklammert, zog der Überschuss von 9 auf 23 Millionen an oder von 11 auf 27 Cents je Aktie. Damit lag Dow Jones über den Analystenprognosen von 22 Cents.
Harter Übernahmekampf
Flaggschiff von Dow Jones ist das «Wall Street Journal», die zweitgrösste Zeitung der USA und das wohl angesehenste Wirtschaftsblatt der Welt. Daneben gehören die Finanznachrichtenagentur «Dow Jones News Wires», die Börsenwochenzeitung «Barron’s» oder die Börsen-Website «MarketWatch» zum Konzern. Medienmogul Murdoch hat Dow Jones für 5,6 Milliarden Dollar gekauft. Vorausgegangen war ein monatelanger Kampf. Murdoch sah sich bis zuletzt dem harten Widerstand mehrerer führender Mitglieder der Bancroft-Familie ausgesetzt, die Dow Jones seit 1902 kontrolliert. Sie befürchteten, dass die Qualität und Seriosität des «Wall Street Journal» und der anderen Dow-Jones-Publikationen leiden könnten. (awp/mc/gh)