«Wir werden ab dem dritten Quartal Produkte mit dem neuen Wireless-USB-Standard auf dem Markt sehen», meinte Jeff Ravencraft, Vorsitzender des Non-Profit-Forums, das eine Vielzahl an Unternehmen wie Philips, Microsoft oder Intel vereint, gegenüber Pressevertretern. Den Auftakt sollen laut Ravencraft externe Festplatten, Kameras und Drucker bilden. Wireless USB (WUSB) erlaubt mit max. 480 Mbit/s gleich hohe Übertragungsgeschwindigkeiten wie herkömmliches USB 2.0, wenngleich die Geschwindigkeit ab einer Entfernung von etwa drei Metern auf 110 Mbit/s beschränkt ist.
Alternative zu WLAN
WUSB basiert auf dem Drahtloskommunikations-Standard UWB (Ultrawideband) und präsentiert sich damit als Alternative zu WLAN, das derzeit in Form der 2003 verabschiedeten Industrienorm 802.11g am weitesten verbreitet ist. Während 802.11g das lizenzfreie Frequenzband zwischen 2,400 bis 2,485 GHz nutzt, greift UWB auf ein breites Spektrum zwischen 3,1 und 10,6 GHz zurück. Ravencraft zufolge soll die Drahtlos-USB-Version in Zukunft Übertragungsgeschwindigkeiten von einem Gigabit und mehr pro Sekunde erreichen.
Energieverbrauch als zentrale Problematik
«In High-End-Telefonen und Kameras sehen wir gerade die Implementierung der 802.11g-Wireless-LAN-Technologie», erläutert Ravencraft. Der UWB-Standard sei einfacher zu handhaben und verbrauche zur Übertragung zudem gerade einmal die Hälfte an Energie, sieht Ravencraft grosse Vorteile für die Technologie, denn «gerade bei mobilen Geräten stellt der Energieverbrauch immer noch die zentrale Problematik dar.»
Branchenexperten gehen davon aus, dass die Nutzung von drahtlosem USB zunächst eine Zusatzkarte oder ein Plug-In-Gerät auf dem PC erforderlich macht. Nach der erfolgreichen Markteinführung sollen WUSB-Anschlüsse nach und nach von Computerherstellern in neue Geräte integriert werden und schliesslich ihren Weg in verschiedene elektronische Geräte finden. (pte/mc/pg)