Die Drohung hat zu Protesten der deutschen Finanzaufsicht BaFin geführt. Das geht aus einem Schreiben der BaFin an die New Yorker Aufsicht hervor, das der «Financial Times Deutschland» (Mittwochausgabe) vorliegt. Ein BaFin-Sprecher wollte zu Einzelunternehmen nicht Stellung nehmen. Die Globale Rück, die ehemalige Gerling Rück, ist in Abwicklung. In den USA gehören ihr die Gerling Global Reinsurance Co. of America, die Constitution Insurance sowie ihre eigene US-Niederlassung.
Existenznot für die Globale bei Insolvenz der Töchter
Sollte die New Yorker Aufsicht die Insolvenz erklären, hätte das dem Bericht zufolge weit reichende Folgen. Auch die Globale selbst würde in Existenznot geraten, befürchtet die BaFin. Das könnte Konsequenzen für ihre früheren Kunden haben – aber auch die Gerling-Obergesellschaft Gerling-Konzern Beteiligungsgesellschaft treffen. Die Globale Rück gehört juristisch immer noch dem Gerling-Konzern, der seine wichtigsten Versicherungstöchter gerade an den Talanx-Konzern verkauft hat. Globale-Chef Achim Kann glaube nicht, dass die Behörde die Insolvenz der drei Unternehmen tatsächlich herbeiführen will.
Grösste Abwicklung in der Assekuranzgeschichte kann bis 2020 dauern
«Die Angaben von 2002 sind durch die Realität überholt», sagte er der «FTD». Die US-Gesellschaften hätten ihre finanzielle Situation seither deutlich verbessert. Die Gerling Globale stellte dem Bericht zufolge nach hohen Verlusten, die vor allem aus der Überexpansion in den USA stammten, das Neugeschäft 2002 ein. Seit 2003 wird der sechstgrösste Rückversicherer der Welt abgewickelt – die grösste Abwicklung in der Assekuranzgeschichte. Wegen der langen Haftungszeiten kann das bis 2020 dauern.
(awp/mc/hfu)