von Gérard Al-Fil
«Die Juwelierbranche der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) hat das Potenzial, ein Hauptpfeiler des nationalen Wohlstands zu werden», sagte Tawfique Abdullah, Chairman der Dubai Gold & Jewellery Group auf der 5. Dubai City of Gold-Konferenz. Darüber hinaus sei das Emirat Dubai zuf dem besten Weg, sich als führender Hub im weltweiten Goldhandel zu etbalieren.
Drehkreuz zwischen Afrika und Indien
So repräsentieren die Goldimporte von Dubai bereits 15% der weltweiten Nachfrage nach dem gelben Edelmetall. Dubai importiert Gold aus 90 Ländern und führt es zugleich in 55 Staaten aus. Die weltweite Erzeugernachfrage lag 2006 bei 2’919 Tonnen Gold. Davon entfielen laut Colin Griffith, Direktor des Dubai Mulit Commodities Centre (DMCC), 800 Tonnen auf Ostasien, 700 Tonnen auf den indischen Subkontinent, 535 Tonnen auf den Nahen Osten, 444 Tonnen auf Europa und 235 Tonnen auf Nordamerika.
Tourismus als treibende Kraft
«Die Schmuckindustrie ist in der Golfregion schon jetzt, nach der Bau- und Ölbranche, der drittgrösster Wirtschaftssektor», stellt Tawfique Abdullah fest. 90% der 7 Millionen Dubai-Touristen in 2006 hätten in irgendeiner Form Goldschmuck gekauft. 52% aller Abschlüsse gingen auf das Konto von Urlaubern. Währen des sechs Wochen langen Dubai Shopping Festivals (DSF) seien 1 Millarde Dirham (336 Mio. Dollar) für Goldschmuck ausgegeben worden. Gemäss KPMG dürfte die Schmuckverkäufe der VAE bis 2015 um 12 bis 17% zulegen und damit deutlich über dem globalen Wert von 4.3% liegen. Dann würden weltweit Preziosen im Wert 230 Milliarden Dollar über die Ladentische gehen (2006: 146 Milliarden).
Auch DGCX legt zu
Auf der instituionellen Ebene eilt die im DMCC angesiedelte Dubai Gold & Commodities Exchange (DGCX), eine vollelektronische Handelsplattform für Rohstoffderivate, von Rekord zu Rekord. Am 19. April wechselten mit 12’877 Kontrakte mit einem Gesamtvolumen von 853.93 Millionen Dollar die Besitzer, so viele wie noch nie seit Bestehen der Börse im November 2005. An der DGCX sind 162 Broker und 34 Handelsinstitutionen registriert, darunter die Deutsche Bank, HSCB, JPMorgan Chase und Standard Bank. Neben Futures-Kontrakten auf Gold und Silber, die zum Absichern («Hedging») gegen Schwankungen auf dem Edelmetallmarkt eingesetzt werden, wird ab dem 30. April neu eine Gold-Option auf den DGCX-Kurszettel hinzukommen.
Die 5. Dubai City of Gold-Konferenz mit 350 Delegierten aus 25 Ländern endet am heutigen Montag, 23. April.