Dubai konsolidiert Staatsfirmen
von Gérard Al-Fil
Die bereits Anfang 2009 angeküdigte Zusammenführung der Investmentheiten Dubai Group (hält umfassende Anteile bei islamischen Banken weltweit) und Dubai International Capital (ist u. a. mit drei Prozent an der Airbus-Mutter EADS beteiligt) wurde jetzt konkreter. Beide Firmen werden in der neuen Gesellschaft Dubai Holding Investment Group (DHIG) zusammengefasst, die zum Imperium der Herrscherfamilie Al-Maktoum von Dubai gehört. CEO der DHIG wird der Amerikaner Tom Volpe, der bislang die Dubai Group führte.
Verschlankung in allen Bereichen
Als ersten Schritt zur Konsolidierung kündigte die DHIG an, die Back-Office-Tätigkeiten der beiden Investmentfirmen auf eine einzige Plattform zu verlegen. Die Back-Offices der staatseigenen Immobilienentwickler Dubai Properties (hat Projekte von 94 Mrd. Dollar in der Pipeline, darunter die Business Bay um den 800 Meter hohen Burj Dubai), Sama Dubai (baut die Kulturstadt am Meeresarm Dubai Creek) und Mizin werden gleichfalls konsolidiert. Alle Einheiten der Dubai Holding sind zudem angehalten, ihr gesamtes Portfolio auf den Prüfstand zu stellen. Sama Dubai hat bereits zwei Projekte in Bahrain und Saudiarabien gestoppt. Aufgrund der Kreditverknappung infolge der Finanzkrise und aubleibenden Investitionen aus dem Ausland liegen auf dem Bausektor am Persischen Golf mehrere Projekte auf Eis, bekannte Firmen wie Nakheel (baut die Palmeninseln vor Dubai) bauen Stellen ab. Auch Nakheel wird Geschäftseinheiten verschlanken und zusammenlegen, wie jetzt bekannt wurde.
Personalstopp
Ausserdem gilt nach wie vor für die gesamte Dubai Holding ein Personalstopp, wenn auch nicht offiziell. Dubais Schuldenstand wird von der Regierung auf 70 Mrd. Dollar, das Anlagevermögen auf 260 Mrd. Dollar taxiert. Allerdings existiert kein unabhäniger Wirstchaftsprüferbericht über diese Angaben. Die internationale Flug- und Tourismusgesellschaft Emirates Group ist einer der wenigen staatlichen Firmen in Dubai , die einen Geschäftsbericht publiziert. Das ölarme Dubai erhielt in den letzten Monaten angeblich eine Bürgschaft vom reichen Nachbar-Emirat Abu Dhabi, wo neun Prozent der weltweiten Ölvorkommen lagern.