Dubais IT-Firmen nehmen die Schweiz ins Visier
von Gérard Al-Fil
Zum 27. Mal öffnete am vergangenen Samstag die alljährlich stattfindende Gulf Information Technology Exhbition (Gitex), die sich nunmeher Gitex Technology Week nennt, ihre Pforten. Auf 64’000 Quadratmetern Austellungsfläche stellen 3’300 Firmen aus aller Welt ihre Produktpalette vor. Auffalllend ist, dass die Hightech-Industrie des Mittleren Ostens über ihren Sprengel hinaus einen Markt sieht, und u. a. in die Schweiz expandieren will. Beispiele:
– Die InfraSoft-Gruppe aus dem indischen Mumbai, die sowohl konventionelle als auch islamische Banken mit integrierten CoreBanking-Plattformen ausrüstet, plant in die Schweiz zu expandieren. In Lausanne habe man mit der Royal Bank of Canada bereits einen prominenten Kunden gewonnen, so Amit Roy, Regional Manager Middle East bei InfraSoft.
– Auch Financial Technolgies (FT) aus Dubai, die u. a. das Handelssystem der Rohstoffderivate-Börse DGCX in Dubai entwickelte, befindet sich nach Angaben von Daher Qureish, General Manager in Dubai, in Verhandlungen mit Schweizer Firmen aus dem Finanzsektor.
– Nawayia aus Dubai hat zusammen mit Chip-Hersteller AMD einen tragbaren Minilaptop hergestellt, der TV, Internet und Microsoft-Office-Software vereint. Das Gerät ist etwa halb so gross wie ein PC-Keyboard. Nawayia will zunächst im Nahen Osten expandieren, später nach Europa.
– Shen Zhen Yuer Digital Technology Co. Ltd. stellte auf der Gitex das erste Handy vor, das mit drei SIM-Karten simultan operieren kann. Auch dieses Produkt dürfte bald in Schweizer Kaufhäusern erhältlich sein.
– Die Freihandelszone Dubai Internet City, in der sich führende IT-Konzerne wie Microsoft oder Intel niedergelassen haben, wird ihr Konzept als integrierte Hightech-Stadt zum Leben und Arbeiten als «SmartCity» für 650 Millionen Dollar nach Malta und Kerala (Indien) verkaufen. Das Modell der SmartCity könnte weltweit Schule machen.
Der drittgrösste IT-Kongress der Welt ist noch bis zum 12. September für Fachbesucher geöffnet.