Der Handelsraum sei am Morgen durchsucht worden, bestätigte die Bank der Deutschen Presse-Agentur dpa. Die Ermittlungsrichter suchen nach Hinweisen auf Komplizen des Händlers Jerome Kerviel, der mit ungesicherten Spekulationen auf den Deutschen Aktienindex DAX und andere Indizes einen Schaden von 4,9 Milliarden Euro verursacht hatte.
SocGen ohne Anhaltspunkte für Komplizenschaft
Anfang Februar war bereits ein Makler der Banktochter Fimat wegen des Verdachts der Mittäterschaft vorübergehend inhaftiert worden. Der jetzt Festgenommene gehöre nicht zur Fimat, berichtete der Sender Europe-1. Eine interne Untersuchung der Societe Generale hatte keinen Hinweis auf Komplizen Kerviels gegeben. Der 31-Jährige soll alle Kontrollsysteme unterlaufen und aufkommenden Verdacht mit gefälschten Dokumenten zerstreut haben. Kerviel sitzt seit dem 8. Februar wegen des Verdachts der Urkundenfälschung und Untreue in Untersuchungshaft.
Milliardenverlust
Wegen des Spekulationsskandals sowie Milliardenverlusten mit US-Immobilienkrediten war der Überschuss der Societe Generale 2007 von 5,22 Milliarden auf 947 Millionen Euro gefallen. Operativ verdiente die Bank 6,7 Milliarden Euro. Am Dienstag erhöhte die Bank ihr Kapital um 5,5 Milliarden Euro. Kerviel hatte seit 2005 unerlaubt hoch spekuliert und was erst Mitte Januar 2008 aufgeflogen. Die bankinternen Ermittler wollen vor der Hauptversammlung am 27. Mai einen Schlussbericht vorlegen. (awp/mc/pg)