E.ON: Angeforderte Gaslieferungen aus Russland voll erhalten

Ob und wann es in Westeuropa zu Lieferengpässen kommen könnte, liesse sich nicht sagen. Der Sprecher betonte jedoch, die Versorgung der Kunden von E.ON Ruhrgas sei sichergestellt.


Zwölf Erdgasspeicher einsatzbereit
Neben Russland, von wo das Unternehmen mit 26 Prozent den grössten Anteil bezieht, erhält E.ON Ruhrgas noch Erdgas aus Norwegen, den Niederlanden, Deutschland, Grossbritannien und Dänemark. Ausserdem stehen den Angaben nach zwölf einsatzbereite Erdgasspeicher zur Verfügung.


EU hält Versorgung der Gaskunden vorläufig für gesichert
Die Versorgung europäischer Erdgas-Kunden ist nach Einschätzung der EU-Kommission trotz des russisch-ukrainischen Gasstreits vorläufig gesichert. Bisher betreffe der Konflikt keine Endkunden, erklärte ein Sprecher von EU-Energiekommissar Andris Piebalgs am Montag in Brüssel. «Wir sehen derzeit auch keine reale Gefahr für die industriellen Kunden. Aber die Lage verändert sich ständig», fügte Piebalgs-Sprecher Ferran Tarradellas unter Berufung auf grosse Versorgungsunternehmen in den Mitgliedstaaten hinzu.


Botschaftertreffen in Brüssel
Am Nachmittag traten die EU-Botschafter in Brüssel zu Beratungen über die Gasversorgung zusammen. Morgens war eine Delegation der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft und der Kommission zu Gesprächen nach Kiew abgereist. Sie solle am Dienstag auch einen Vertreter des russischen Konzerns Gazprom treffen, sagte Tarradellas. «Die Mission zur Untersuchung der Tatsachen soll auch Druck ausüben, um das Problem zu lösen», fügte Tarradellas hinzu.


Unregelmässigkeiten in mehreren EU-Staaten
In einige EU-Staaten hat der Lieferstreit zwischen Russland und der Ukraine den Angaben zufolge zu Unregelmässigkeiten geführt. So sei in der Slowakei weniger Gas angekommen als üblich. In Polen sei ein ähnliches Problem aufgefangen worden, indem mehr Gas durch eine weissrussische Leitung gepumpt wurde. Ein leichter Druckabfall in Ungarn und Rumänien habe sich ebenfalls wieder normalisiert. Rund 80 Prozent des russischen Erdgases, das EU-Staaten beziehen, fliesst den Angaben zufolge durch die Ukraine. Die europäischen Gaslager seien derzeit zu 70 bis 90 Prozent gefüllt, sagte der Sprecher. (awp/mc/ps/20)

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