E.ON: Anleger fordern Dividende in Milliardenhöhe

Wie die «Financial Times Deutschland» am Freitag unter Berufung auf ein Interview mit Thomas Deser, Fondsmanager bei Union Investment, berichtet, stehen die Forderungen nach der Ausschüttung in Zusammenhang mit dem Gewinn aus dem Verkauf der Tochter Ruhrgas Industries. E.ON hatte am Donnerstag die Veräusserung der Tochtergesellschaft bekannt gegeben und wird eigenen Angaben zufolge aus der Transaktion einen Gewinn von 600 Mio. Euro erlösen. «Das E.ON-Management weiss, dass die Investoren einiges von dem Geld kurzfristig zurückhaben wollen», erklärte in diesem Zusammenhang der Fondsmanager gegenüber der Zeitung.


Sonderzahlung gefordert

Laut dem Artikel fordert die Mehrheit der institutionellen Investoren von dem deutschen Energieversorger eine Sonderzahlung. Belegt wird dies durch eine Umfrage der niederländischen Grossbank ABN AMRO, nach der rund 85 Prozent der institutionellen Anleger eine Sonderausschüttung befürworten.

Beträchtlicher Barmittelbestand

Der grösste deutsche Energieversorger verfügt aufgrund der Veräusserung von Tochtergesellschaften sowie steigender Gewinne aus dem Kerngeschäft derzeit über einen beträchtlichen Barmittelbestand. Nach dem vollständigen Abbau der Konzernverbindlichkeiten in Höhe von 13 Mrd. Euro in den vergangenen zwei Jahren belaufen sich die Nettofinanzmittel von E.ON derzeit auf 5 Mrd. Euro.

Wertvernichtung vermeiden

Laut dem Bericht hält Matthias Heck, Analyst der Bank Sal. Oppenheim, eine Auszahlung von 10 Mrd. Euro an die Aktionäre für sinnvoll. Durch den hohen Eigenkapitalanteil liegen die Kapitalkosten derzeit über der erzielbaren Rendite, was zu einer Wertvernichtung für die Aktionäre von E.ON führt, begründete der Analyst seine Forderung gegenüber der Zeitung.

Forderung zurückgewiesen

Ein Konzernsprecher wies die Forderung der Aktionäre nach einer Sonderausschüttung gegenüber der «FTD» zurück. Laut dem Bericht will Vorstandschef Wulf Bernotat die Aktionäre lediglich an dem für das Jahr 2006 geplanten Verkauf der 43-prozentigen Beteiligung an dem Spezialchemiekonzern Degussa AG teilhaben lassen. (mc/as)
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