E.ON bekommt Wirtschaftskrise zu spüren

Damit verfehlte der Versorger die Erwartungen der Analysten, die mit einem praktisch unveränderten EBIT von 3,28 Milliarden Euro gerechnet hatten. Dank einer positiven Umsatzentwicklung und eines hohen Reingewinns legte die Aktie in den ersten Handelsminuten zu.


Belastende Faktoren
Während E.ON in Deutschland zu Jahresbeginn die Wirtschaftskrise bislang gut wegsteckte und dank Effizienzverbesserungen ein Ergebnisplus verbuchte, gab es vor allem im britischen, skandinavischen und westeuropäischen Stromgeschäft Rückgänge. Der Konzern nannte als belastende Faktoren auch Stillstände von Kernkraftwerken, rückläufige Vertriebsmargen beim Strom, einen Rückgang des Gasabsatzes und weniger Einnahmen aus dem Transportgeschäft.


Umsatz gestiegen
Dank der Einbeziehung der im vergangenen Jahr übernommenen Beteiligungen in Spanien, Italien und Russland sowie ausgebauter Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien stieg der Umsatz hingegen um 14 Prozent auf 25,9 Milliarden Euro. Das waren rund 1,5 Milliarden Euro mehr als von den von dpa-AFX befragten Analysten erwartet. Der Überschuss in den ersten drei Monaten lag mit 2,5 Milliarden Euro rund 18 Prozent über dem Vorjahreswert. E.ON begründete das mit einer positiven stichtagsbezogenen Marktbewertung von Derivaten, mit denen der Konzern das operative Geschäft gegen Preisschwankungen absichert. Der um diese Effekte bereinigte Überschuss lag mit 1,8 Milliarden Euro hingegen zwei Prozent unter dem Vorjahreswert. Analysten hatten 1,77 Milliarden Euro erwartet.


Prognose bekräftigt
Der Vorstand bekräftigte seine Prognose, betonte aber erneut, dass die Ergebnisentwicklung in «deutlich höherem Umfang» mit Unsicherheiten behaftet sei als in den Vorjahren. Als Gründe nannte E.ON neben der Wirtschaftskrise auch die bislang nicht voll zu veranschlagenden Auswirkungen der im Rahmen eines Kartellverfahrens mit der EU vereinbarten Abgabe von 5.000 Megawatt Erzeugungskapazitäten. In diesem Jahr will der DAX-Konzern beim bereinigten Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) wie im Vorjahr 9,9 Milliarden Euro erreichen, der für die Dividendenberechnung wichtige bereinigte Konzernüberschuss soll hingegen um 10 Prozent sinken. 2008 lag dieser bei 5,6 Milliarden Euro.


Bereinigtes EBIT soll 2010 um 10 Prozent steigen
Im kommenden Jahr strebt das Unternehmen eine Steigerung des bereinigten operativen Gewinns von 10 Prozent auf rund 11 Milliarden Euro an. Die Prognose hatte der Konzern erst im März gekürzt. Zuvor wollte E.ON operativ 2010 eigentlich 1,4 Milliarden Euro mehr verdienen. Diese Erwartungen stammten allerdings noch aus der Zeit vor der Krise. Die Investitionspläne bis 2011 strich der Vorstand um 6 auf 30 Milliarden Euro zusammen. Zugleich soll das Effizienzprogramm bis dahin pro Jahr Verbesserungen von 1,5 Milliarden Euro pro Jahr bringen. (awp/mc/ps/12)

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