E.ON Energie will durch SNET-Übernahme Nummer 3 in Frankreich werden
Die 65-prozentige Beteiligung gehörte bislang zum spanischen Stromversorger Endesa, den E.ON ursprünglich komplett übernehmen wollte, daran aber gescheitert war. Mit Erlaubnis der EU-Kommission darf E.ON aber milliardenschwere Beteiligungen von Endesa übernehmen und damit seine internationale Präsenz stärken. Insgesamt investiert E.ON nach eigenen Angaben rund acht Milliarden Euro für neue Kraftwerke im In- und Ausland, um seine Position in Zentraleuropa zu stärken.
Kapazität von rund 2500 Megawatt
Durch SNET werde E.ON über eine Kapazität von rund 2.500 Megawatt in Frankreich verfügen. «Das ist mehr als genug, um mehrere Grossstädte rund um die Uhr zu versorgen», sagte Vorstandschef Klaus-Dieter Maubach. SNET betreibt Kohlekraftwerke an vier Standorten im Norden, Osten und Süden Frankreich und hat rund 1.300 Beschäftigte, die mit der Übernahme zu E.ON gehören werden.
E.ON will neue Kernkraftwerke bauen
Neben Kohlekraftwerken will E.ON Energie in Europa auch neue Kernkraftwerke bauen und hatte dazu mit Siemens und dem französischen Atomkonzern Areva eine europaweite Vereinbarung getroffen. «Fast alle unsere Nachbarn setzen auf Kernkraft», sagte Maubach. In Grossbritannien und Finnland gebe es sogar eine Renaissance der Kernkraft.
Keine weiteren Angaben zu Erhöung von Strom- und Gaspreisen
Zu weiteren Preiserhöhungen für Strom oder Gas äusserte sich Maubach nicht konkret. In der vergangenen Woche hatten alle Regionalversorger von E.ON Energie eine Erhöhung der Gaspreise von 12 bis 15 Prozent vor Beginn der nächsten Heizperiode angekündigt. Den von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) geforderten Sozialtarif für Bedürftige gebe es bei den Regionalversorgern bereits, sagte Maubach. Durch eine Kombination aus der Befreiung von den GEZ- Gebühren für Hörfunk und Fernsehen mit anderen Faktoren sei sichergestellt, dass diese Menschen weiterhin Energie nutzen könnten. Auch die Einführung intelligenter Stromzähler treibe E.ON voran. In einem Pilotprojekt würden zurzeit 10.000 Haushalte in Bayern mit neuen Geräten ausgestattet, die in der Lage sind, Zeiten zu erkennen, in denen Strom günstig zu haben ist. (awp/mc/pg)