E.ON gibt Übernahmeplan für Endesa auf

E.ON gehe davon aus, dass sein bereits drei mal auf zuletzt 40 Euro je Aktie aufgestocktes Übernahmeangebot für Endesa nicht erfolgreich sein werde, teilte das Unternehmen am Montagabend in Düsseldorf mit. E.ON habe mit der Vereinbarung «die hohe Unsicherheit im Hinblick auf das Übernahmeangebot für Endesa beenden» wollen. Die Annahmefrist des E.ON-Angebots in Spanien endet an diesem Dienstag.


Unterdessen teilten der italienische Stromkonzern Enel und der spanische Baukonzern Acciona mit, dass sie für Endesa mindestens 41 Euro je Aktie bieten werden. Die Offerte solle vorgelegt werden, sobald das Angebot von E.ON gescheitert sei. «Ein genaues Datum können wir noch nicht nennen. Es wird aber sehr bald geschehen», sagte eine Acciona-Sprecherin. Beide Unternehmen halten zusammen bereits 46 Prozent der Endesa-Aktien.


«Ursprüngliches Ziel unerreichbar»
«Der Eintritt von Acciona und Enel bei Endesa hat unser ursprüngliches Ziel, eine Mehrheit an Endesa zu übernehmen, unerreichbar gemacht», sagte E.ON-Chef Wulf Bernotat. Der Erwerb einer Minderheit an Endesa hätte eine gegenseitige Blockade der Anteilseigner und unabsehbare Gerichtsverfahren zur Folge gehabt. «Unsere Vereinbarung mit Enel und Acciona schafft jetzt schnell Klarheit für alle Beteiligten. Gleichzeitig baut E.ON in einem Schritt attraktive Marktpositionen in Spanien, Italien und Frankreich auf, die wir konsequent weiter entwickeln werden.»


Weitere Beteiligungen in Polen und der Türkei
Mit der Übernahme von Aktivitäten steigt E.ON in Spanien und Italien zum viertgrössten Versorger auf und in Frankreich zum drittgrössten. Weitere Beteiligungen erhalten die Düsseldorfer in Polen und der Türkei. Das Gesamtvolumen liegt ungefähr bei 10 Milliarden Euro.


Harter politischer Gegenwind
E.ON hatte bei seinen Übernahmeplänen von Beginn an mit hartem politischen Gegenwind zu kämpfen. Die spanische Energiekommission stellte zunächst umfangreiche Hürden auf, die dann teilweise von der Regierung zurückgenommen wurden. Die EU hatte die Übernahmepläne von E.ON für Endesa zuvor ohne Auflagen genehmigt.


Im Detail verpflichtet E.ON sich, die angebotenen Aktien bei einer Annahmequote von weniger als 50 Prozent nicht zu übernehmen und auch in den kommenden vier Jahren kein erneutes Übernahmeangebot für Endesa zu machen. (awp/mc/pg)

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